"Legendäre" Wanderung
"Mein Herbst dahoam": Die Wildmooser Kräuterhexen

Unter dieser Statue liegt die "Kräuterhexe" begraben.  | Foto: Lair
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  • Unter dieser Statue liegt die "Kräuterhexe" begraben.
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TELFS. Diesen Herbst starten die BEZIRKSBLÄTTER eine neue Serie mit dem Titel: "Mein Herbst dahoam". Wir stellen interessante und außergewöhnliche Plätze in der Region vor, die vielleicht nicht ein jeder kennt. Dieses Mal: Die Statue zu Ehren der "Kräuterweibelen" in Telfs.  

Vor nicht all zu langer Zeit...

...lebten im Telfer Ortsteil Wildmoos zwei "Kräuterweibelen". Frieda und Gertrud Stecker – besser bekannt als die Kräuterweibelen vom Wildmoss – waren weit über Telfs hinaus bekannt. Die beiden stellten in ihrem Haus nahe dem Lottensee in Mösern selbst Salben, Tees, Heilmittel aller Art, etc. her, die sie mit selbst gesammelten Kräutern und Gewächsen zubereiteten. Viele Telfer – aber auch Menschen von weit her – waren Abnehmer für diese Naturheilmittel. Ihre Spezialitäten waren Heilkräutermischungen, Tinkturen, Naturdiäten und Atemübungen. Mit ihrem großen Wissen halfen sie vielen Patienten bei verschiedenen Zivilisationskrankheiten. Wenn die Menschen gesundheitliche Beschwerden hatten, holten sie sich Rat bei den "Kräuterhexen", die damals so etwas wie ein Naturheilkundezentrum betrieben. Am Inn in Pfaffenhofen hatte die Jüngere der beiden ihre eigenen Pflanzflächen.
Es wird erzählt, dass bei allen Herstellungsvorgängen der Rosenkranz gebetet wurde, um göttliche Hilfe für das Mittel zu erbitten. Bei Asthma gab sie z. B. die Anweisung, tief einzuatmen und ein Vaterunser lang die Luft anzuhalten und dann auszuatmen.

Urne unter der Statue

Was wie ein Märchen klingt, ist noch garnicht so lange her. Nach dem Tod der Mutter, lebte die 1909 in Coburg geborene Gertrud Stecker mit Adoptivsohn Nikolaus und ihren Hunden, Katzen, Hühnern, etc. bis 2003 im Haus nahe dem Lottensee. Erst 2009 verstarb Gertrud Stecker im Alter von 100 Jahren. Die Jahre bis zu ihrem Tod im Jahr 2009 verbrachte sie im Altenwohnheim Wiesenweg in Telfs.
Ihre Urne wurde unter einer Statue direkt neben ihrem früheren Haus begraben. Die Statue, unter der die Asche von Gertrud Stecker begraben liegt, kann jederzeit besucht werden. Sie liegt auch nahe dem Lottensee bei Mösern. Westlich des Sees befindet sich eine Forststraße, die dann in einen Waldweg mündet. Wenn man dieser folgt, ist man in knapp zwei Minuten bereits am Ziel. Neben dem Grundstück Wildmoos 1, steht eine Statue die "Aiyahita" zeigt – eine Legende aus Tibet.

"Legendäre" Wanderung

Gertrud Stecker und ihre Mutter, hatten mit dieser geheimnisvollen Frau vieles gemeinsam. Deswegen ziert sie das Grab der "Kräuterhexe".
Ainyahita lebte auf den Hochebenen des Himalaya-Gebirges, zog ebenfalls das Leben in der Einsamkeit der Bergwelt und umgeben von den ehrfurchtgebietenden Denkmälern der Natur vor. Laut Legende erlangte auch sie durch die beständige Beobachtung der Natur, umfassendes Wissen und tiefe Weisheit, sie durchforschte die Natur bis in das Elementarreich. Dieser besondere Platz kann zu Fuß von Seefeld und Telfs, aber auch mit dem Auto erreicht werden. Ein interessantes Ziel für eine Herbstwanderung in der heimischen Natur.

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