31 tote Schafe in Oberhofen
Oberhofer Schafbauern reicht es: Schafe zurück ins Tal
- Schafhirte Anton Schreier will seine Tiere nicht dem Wolf überlassen.
- Foto: Martina Schratzberger
- hochgeladen von Georg Larcher
OBERHOFEN. Den Oberhofer Schafbauern reicht es: Bis vorige Woche wurden 34 tote Schafe gezählt. Die genetischen Untersuchungen der Proben, der am 16. Juni auf der Alm tot aufgefundenen Schafe, haben einen Wolf aus der italienischen Population als Verursacher ergeben. Am 28./29. Juni wurden in Oberhofen weitere tote Schafe amtstierärztlich begutachtet und der Verdacht auf einen Wolf als Verursacher festgestellt.
Jeden Tag werden noch gerissene Schafe irgendwo gefunden, viele Schafe werden noch vermisst. Risse gab es auch in den umliegenden Almen, im Sellraintal und in Rietz. Weitere DNA-Proben werden noch ausgewertet, dann ist feststellbar, ob es ein Beutegreifer war oder mehrere.
260 Schafe abgetrieben
Die Schafbauern haben die Konsequenzen gezogen und von den 312 aufgetriebenen Schafen rund 260 Schafe von der Alm zurück in die Heimbetriebe gebracht.
"Dass in einem kleinen Bereich plötzlich so viele Risse passieren, ist auffallend. Wir konnten die Schafe nicht mehr länger oben lassen",
erklärt Ortsbauernobmann Johann Moser, Koordinator Wolf der Bezirkslandwirtschaftskammmer: "Wir hatten noch gehofft, dass der Wolf verschwindet, aber so einen gedeckten Tisch lässt er sich nicht entgehen."
Wie viele Tiere gerissen wurden, ist fraglich, so Moser: "Es fehlen vor allem die Sommerlämmer, einige Schafe tauchen dann wieder auf."
Heuer werden die Schafe im Tal bleiben, das ist fix, so Moser. Demnächst werden allerdings die Kühe aufgetrieben, genau in diese Region – diese werden, so hofft man, keine Beute des Wolfes. "Wir überlegen Maßnahmen, wie wir nächstes Jahr vorgehen", so Moser.
Er spricht auch von Notmaßnahmen. Ohne finanzielle Unterstützung von EU, Bund und Land kann kein Schutz errichtet werden, in welcher Form auch immer. "Die vorgeschlagenen Herdenschutzmaßnahmen mittels Schutzzaun sind in Regionen, in welchen üblicherweise die Schafe weiden, praxisfremd und aufgrund der Topographie des Geländes nicht machbar", erklärt der Oberhofer Bgm. Peter Daum.
"Dadurch, dass der Wolf in Europa als geschützt eingestuft wird, ist eine Entnahme von Problemwölfen ein nicht gelöstes politisches und bürokratisches Problem",
meint Daum:
"Wenn es nicht gelingt das Problem Beutegreifer zu regeln, werden unsere Almen für die Weidetiere – egal ob Schaf, Rind oder Pferd – in Zukunft nicht mehr sicher sein, und die Bauern werden auch nicht gewillt sein, ihre Tiere diesen Gefahren auszusetzen. Die längerfristigen Auswirkungen wären durch die nicht mehr gegebene Beweidung, dass es zu Erosionen und in weiterer Folge zu Vermurungen und damit zu nicht vorhersehbaren Schäden kommen kann."
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