Reinhard Wieser - Chorleiter mit einer Schwäche für Australien

Reinhard Wieser beim sonnigen Interview auf der Terrasse.
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TELFS. (jus) "Würde man all die Verdienste, welche du, lieber Reinhard, in all den Jahrzehnten für den Männergesangsverein Telfs erbracht hast, aufzählen, wäre wohl eine eigene Abendveranstaltung notwendig." - so beginnt die Laudatio für Reinhard Wieser, langjähriger Chorleiter des Männergesangsvereines. Beim Frühlingskonzert wurde er mit einer ganz besonderen Ehre ausgezeichnet: der Titel "Ehrenchorleiter" wurde in der knapp 140-jährigen Vereinsgeschichte immerhin erst dreimal vergeben - dieses Mal mitgerechnet.

Drei Wochen bei den Kängurus

Reinhard Wieser freut's: "Am meisten freut mich, dass dieser Titel nicht von einer außenstehenden Organisation vergeben wird, sondern vom eigenen Verein. Die wissen schon, ob ich mich auch wirklich bewährt habe." Und bewährt hat er sich. Ein Wort das von beiden Seiten immer wieder fällt, ist Australien. 1996 unternahm der Gesangsverein nämlich eine ganz besondere Tournee: drei Wochen lang tourten die Männer durch Australien, mit einem Zwischenstop in Singapur. Für Wieser der Höhepunkt seiner Laufbahn beim MGV: "Wir haben da immer bei sogenannten Landsmannschaften, also ausgewanderten Österreichern, gesungen und die waren immer ganz gerührt und haben auch ein bisschen Heimweh bekommen." Entstanden ist die Idee fünf Jahre zuvor, damals war ein australischer Chor bei den Telfern zu Besuch. Natürlich ist so eine Reise auch nicht gerade billig, aber man hat sich zu helfen gewusst: "Wir haben überall Geld gesammelt: beim Kupf-Fest, mit einer CD-Aufnahme und verschiedenen Konzerten. Besonders erwähnen möchte ich auch den damaligen Obmann Reinhard Rieglhofer, der sich sehr für diese Reise ins Zeug gelegt hat", erzählt Wieser. Für die Tournee wurde außerdem eine Schwegelgruppe (ein altes Landknechtsinstrument) und eine Schuhplattlertruppe installiert.

Mit Zufriedenheit bezahlt

Man merkt dem ehemaligen Chorleiter an, dass er mit Leib und Seele bei diesem Verein ist. Und das ist der pensionierte Lehrer nunmehr seit 30 Jahren, seit 2001 als Sänger. Die Arbeit als Chorleiter hat er ehrenamtlich gemacht. Wieser: "Meine Bezahlung waren die positiven Rückmeldungen der Bevölkerung." Darüber hinaus war er auch für die musikalische Arbeit der Fasnachtsgruppe der Vogler zuständig. Diese hat nämlich lange Zeit nur aus Mitgliedern des MGV bestanden. 2001 hat er schließlich den Chorleiter zurückgelegt und erstmal ein halbes Jahr pausiert, um "Abstand zu gewinnen". Er ist aber wieder zurückgekehrt und mit Begeisterung als Sänger tätig. "Das macht genauso viel Spaß, ist aber nervenschonender", schmunzelt er. Mittlerweile ist er auch für die Homepage www.mgv-telfs.at zuständig, die er gemeinsam mit seiner Tochter betreut.

Ein Freundeskreis

Wenn er über "seinen" Verein redet, kommt er regelrecht ins Schwärmen: "Wir sind ein richtiger Freundeskreis, wir unternehmen auch in unserer Freizeit sehr viel miteinander". Sorgen mache man sich allerdings um den Nachwuchs, immerhin sei das Durchschnittsalter mittlerweile schon ein "stolzes". Wiesers Appell: "Zu uns kann jeder gehen, man muss nicht musikalisch hochbegabt sein. Es ist wirklich eine Freude bei uns zu singen." Und fügt schmunzelnd hinzu: "Wir proben immer freitags um halb 8."

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