Stürzen die Biber das Projekt?

Monika Eder: "Biber können in Kraftwerksbereichen zurecht kommen." | Foto: Eder
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  • Monika Eder: "Biber können in Kraftwerksbereichen zurecht kommen."
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REGION. Der WWF tritt nun auf den Plan, zeigt auch am neuen Standort für das Regionalkraftwerk Mittlerer Inn (RMI) der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) eine Unvereinbarkeit mit dem Naturschutz auf: Dieses mal kommt nicht der seltene Kurzflügelkäfer wie beim Standort Telfs-Rietz-Stams ins Spiel, sondern der Biber, der sich in Telfs noch wohl ergehen lässt, auch in Zirl zeugen Spuren von der Anwesenheit dieser streng geschützte Tierart. "Der Biber ist ein Kulturfolger, er kann mit einem Kraftwerk zurecht kommen", gibt sich die Biberbeauftragte des Landes, Mag. Monika Eder, auf Anfrage vom BEZIRKSBLATT offen.
Bisher wurde die IKB bei ihr noch nicht vorstellig: "Ich habe diese Woche eine Begehung mit dem WWF in den betroffenen Bereichen, mache mir ein Bild und stehe dann der IKB gerne beratend zur Seite. Ob das Kraftwerk ein Problem ist für den Biber, kann ich noch nicht sagen." In Telfs hat sich laut Eder eine ganze Biberfamilie niedergelassen, Nagespuren zeugen von 4 bis 6 Tieren.

WWF: Inn-KW fallen lassen!
Der WWF will das Projekt kippen, wird von den Anrainern unterstützt, sie sorgen sich mehr um steigendes Grundwasser. Beim Kraftwerksbau ist auch von einer Ausbetonierung des Flussbettes die Rede. Den Inn in einen Betonsarg zu legen bedeutet den Verlust wertvoller Biberlebensräume, betont Christoph Walder, WWF-Flussexperte. Erst 2009 verschlang das Flussrevitalisierungsprojekt "der.inn - lebendig und sicher" Gelder von Land und Lebensministerium. "Die IKB soll das Kraftwerk fallenlassen“, regt Walder an. Das Kraftwerk sei ohnehin aufgrund der Kriterienkataloge des Landes und des Bundes nicht zukunftsfähig.
Laut IKB fühlen sich Biber bei Kraftwerken wohl, wie die Erfahrung zeigt, beim Bau wird man Rücksicht auf Lebensräume nehmen und neue schaffen, das verlangt auch die Umweltverträglichkeitsprüfung. Derzeit werden technische Details zur Grundwasser-Regulierung geklärt sowie die Planung der Ausgleichsmaßnahmen vorgenommen.

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