Zeltln für Moria
Telfer schlugen die Zelte für Flüchtlinge auf

Zeltlerin Andrea Breit sieht die Aktion als Weckruf für die Regierung. | Foto: Lair
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TELFS. Am Eduard-Wallnöfer Platz in Telfs wurden am 20.3. im Rahmen der Aktion "Zeltln für Moria" einige Zelte aufgestellt. So mancher der vorbeiging fragte sich, warum hier mitten im Dorf auf dem harten Pflasterstein gezeltet wird.

Solange bis sich etwas ändert

Gabi Walser, Ingrid Anderka und viele weitere Mitstreiter wollen in Telfs mit der Aktion "Zeltln für Moria" auf die verhängnisvolle Lage für Flüchtlinge auf Lesbos aufmerksam machen und die Bundesregierung zur Aufnahme von Flüchtlingen bewegen.
Das Motto zur Aktion: "Wir verbringen so lange gemeinsam ein Wochenende in Zelten, bis die österreichische Bundesregierung ihre moralische Pflicht erfüllt und endlich geflüchtete Familien in Not aufnimmt."

Eine Nacht in der Kälte

Andrea Breit ist eine der Mitstreiterinnen bei diesem Projekt. Sie verbrachte mit einigen anderen Unterstützern der Aktion am 20. März eine Nacht am Wallnöferplatz in Telfs. Breit erzählt von einer kalten Nacht:

"Es war sehr kalt, im Gegensatz zu den Lagern in Kara Tepe, Moria auf Lesbos, haben wir den Luxus von wärmendem Feuer in einer Feuerschale, wir wissen, wir gehen morgen wieder in unsere warmen Wohnungen. Es gab immer wieder positive Gespräche mit PassantInnen, die uns bestärken und einer Aufnahme der verfolgten, schutzsuchenden Menschen aus diesen furchtbaren Zeltlagern durch die österreichische Regierung voll zustimmen würden."

Polizei schaut vorbei

Es gab auch ein kleines Rahmenprogramm. Der Silzer Autor Heinrich Gritsch las aus seinem Buch über Fluchterfahrungen von ÖsterreicherInnen aus der letzten Kriegszeit "Letzte Zeugen erinnern". Die Veranstaltung wurde ordnungsgemäß angemeldet, weshalb zweimal die Polizei vorbeikam, um nach dem Rechten zu sehen. In der Früh brachten wohlwollende Passanten sogar Frühstück aus der nahen Bäckerei.

Am wärmenden Feuer lauschten die Zeltler Autor Heinrich Gritsch. | Foto: Lair
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Für die Zeltler am wichtigsten:

Es geht dabei um ein humanitäres Anliegen.

"Europa darf solche Zustände innerhalb ihrer Grenzen nicht tatenlos zulassen. Die österreichische Regierung ist hier gefordert, über parteipolitische Aspekte hinaus, zu handeln"

,fordert Breit.
In einem Brief der Marktgemeinde an die Regierung wird die Verteilung der Flüchtlinge in Österreich gefordert. In der Resolution heißt es: "Im Lichte europäischer Werte wie Humanismus und internationaler Solidarität darf es solche Zustände auf europäischem Boden nicht geben. Als Sofortmaßnahme einen Teil der schutzsuchenden Kinder aus den griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen und sie(...)in Österreich zu verteilen."

Mehr zur kritischen Lage auf Lesbos: hilferuf-aus-dem-flüchtlingslager

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