Ferienanlage wird konkreter
Weg ist frei für die Seefelder Bettenburg

Schranken offen, frei Fahrt – die Gemeinde Seefeld signalisiert grünes Licht für die neue Ferienanlage.  | Foto: Lair
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SEEFELD. Die Gemeinde Seefeld macht einen großen Schritt Richtung neuem Campingplatz. Zum vieldiskutierten Thema kommen nun positive Beschlüsse hinzu, die das Projekt vorantreiben sollen. Ferienwohnsitze sollen vermieden werden, 485 neue Betten dazukommen.

"Müssen wieder über 8.000 Gästebetten kommen"

Der alte Campingplatz im Nordwesten der Gemeinde soll wiederbelebt werden, um die Bettenzahl in der Tourismusgemeinde wieder zu steigern. Reichlich Kritik zum Vorhaben kommt weiterhin von Grünen und Liste Fritz. Man wittert nach wie vor ungewollte Ferienwohnsitze, kritisiert den Verkauf einer großen Waldfläche und adressiert schlechte Erfahrungen, die man in der Vergangenheit mit ausländischen Investoren gemacht hatte. Ein neu ausgearbeitetes Konzept soll nun zu einer Lösung führen.
Dorfchef Markus Wackerle kontert den Vorwürfen und beschreibt den Tourismus als überlebenswichtigen Motor der Gemeinde:

"Wir leben von den Gästen, das ist nunmal so. Früher hat der Tourismus floriert, wir hatten 10.000 Betten. Heute sind es nur noch ca. 7.200. Wir müssen meiner Ansicht nach wieder über 8.000 Betten kommen. Die Infrastruktur in Seefeld kann nur funktionieren, wenn wir genügend Gästebetten haben."

Grünfläche wiederhergestellt

Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet man mit einem niederländischen Unternehmen zusammen, das am besagten Areal auf rund 41.000 Quadratmetern eine Ferienanlage sowie einen Campingplatz bauen möchte. In der letzten Sitzung vor den Wahlen wurde nun fast einstimmig beschlossen, die kolportierten 6.000 Quadratmeter an den Investor zu verkaufen. Im Gegenzug für das verkaufte Waldstück müssen von Investorenseite innerhalb des Camping-Areals 6.000 Quadratmeter an Grünfläche wiederhergestellt werden. Außerdem beinhaltet die Waldfläche eine Schutzzone die nicht bebaut werden darf. Mit diesen neuen Maßnahmen will man eine Zustimmung des Landes erreichen.

Weite Wege

Um das Projekt durchzubekommen geht die Gemeinde weite Wege, beschloss einen Flächenwidmungsplan, ein örtliches Raumordnungskonzept und den Kaufvertrag samt Raumordnungsvertrag. Die Gemeinde bekommt dabei ein Vorkaufsrecht, was die Stellplätze am Campingplatz betrifft. Der Raumordnungsvertrag inkludiert außerdem, dass am gesamten Areal keine Freizeitwohnsitze entstehen können. Nun hofft man, dass endlich gebaut werden kann. Bereits seit 2018 befasst man sich mit diesem Projekt.

"Vorzeigeprojekt in Tirol"

Auf die Frage warum man diese Geschichte noch vor den Wahlen "durchdrücken" will, antwortete Wackerle:

"Wir drücken da nichts durch, dieser Gemeinderat hat dieses Projekt jetzt eine Periode lang begleitet, dann ist es auch unsere Aufgabe zumindest noch darüber abzustimmen ob ja oder nein. Dieser Gemeinderat hat den neuen Raumordnungsvertrag mitbegleitet, wo wir wirklich Vorreiter in Tirol sind, um Freizeitwohnsitze zu verhindern. Also hat dieser Gemeinderat auch das Recht dieses "Vorzeigeprojekt" auch noch abzustimmen."

Ende Mai sollten die Bauarbeiten nun starten.

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