Vom Silicon Valley ins Inn-Valley: Start-up-Spirit in Telfs

Kurt Matzler (Managementprofessor Freie Universität Bozen), Hans Unterdorfer (Vorstand der Tiroler Sparkasse), Anton Seeber (LEITNER Gruppe), Werner Amort (PRINOTH), Kai Diekmann (Ex-Herausgeber & Chefredakteur BILD Zeitung), Daniel Cronin (CoFounder und Vorstandsmitglied von AustianStartups).
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  • Kurt Matzler (Managementprofessor Freie Universität Bozen), Hans Unterdorfer (Vorstand der Tiroler Sparkasse), Anton Seeber (LEITNER Gruppe), Werner Amort (PRINOTH), Kai Diekmann (Ex-Herausgeber & Chefredakteur BILD Zeitung), Daniel Cronin (CoFounder und Vorstandsmitglied von AustianStartups).
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TELFS. Unter dem Motto Wirtschaftsdialog ON TOUR lud die Tiroler Sparkasse alle klein- und mittelständischen Unternehmen des Landes nach Telfs. In der riesigen Halle des Pisten- und Ketten-Nutzfahrzeughersteller PRINOTH in Telfs standen hochkarätige Referenten am Podium und vermittelten den Geist der jungen Start-Up-Szene, der auch für bereits etablierte Unternehmen wichtig ist.
Thematisch passend durch den Abend führte Daniel Cronin, Co-Founder, Serial Entrepreneur und Vorstandsmitglied von „AustrianStartups“, der einen prominenten Gast am Podium interviewte: BILD-Zeitungsmacher Kai Diekmann konnte als Referent für diesen 14. Wirtshaftsdialog der Tiroler Sparkassen gewonnen werden.

Start-up-Geist

Junge Gründer, innovative Ideen und Wachstum waren die Schlagworte an diesem Abend in Telfs. Start-Ups haben den Mut, etwas zu machen. Sie gehen ein Risiko ein. Auch Gastgeber und Leitner-Chef Anton Seeber erklärt, dass etablierte Firmen ihre Kunden immer wieder neu überzeugen und gewinnen müssen.
„Es dreht sich um den Geist und wie auch etablierte Unternehmer diesen Geist sich aneignen und für sich nutzen können,“ so Hans Unterdorfer, Vorstandsvorsitzender der Tiroler Sparkasse. In Österreich werden pro Jahr etwa 500 bis 1000 Start-ups im Digitalbereich gegründet.
In den USA sind es weit mehr, das erfuhr auch BILD-Zeitungsmacher Kai Diekmann, der dort nach Konzepten für digitales Wachstum in der Medienlandschaft forschte und so die an Abonnenten-Schwund leidende BILD-Zeitung zu neuen Höhenflügen im Internet führen konnte: "Erstaunlich ist, dass eigentlich wir Journalisten es sind, die sich für neue Entwicklungen interessieren. Wir hätten lange sehen können, was die Digitalisierung mit anderen Branchen vor uns gemacht hat, siehe Musikindustrie", führte Diekmann aus.
2012 begab sich Diekmann im Auftrag des Springer-Verlags ins Silicon Valley, um dort nach Konzepten für digitales Wachstum in der Medienlandschaft zu forschen. Nach einem Jahr kehrte er mit innovativen Ideen zurück und setzte diese um. In einem Interview mit Moderator Daniel Cronin, berichtete er über diese spannende Zeit und seine Erfahrungen mit der dortigen Kultur - und erklärte: "Fehler zu machen ist erlaubt, aus diesen gilt es zu lernen."
Moderator Daniel Cronin war mittlerweile in sechs Gründungen involviert, unter anderem bei „all about apps“. Bekannt ist er bereits als Moderator der ersten Staffel der PULS 4 Start-Up-Show „2 Minuten 2 Millionen“. „Um in Unternehmen einen Geist von „Intrapreneurship“ hervorzurufen, sind die Mitarbeiter der Unternehmen angehalten sich so verhalten, als wären sie selbst Unternehmer. Nur so kann das Unternehmen selbst wiederum flexibler agieren. Zugleich wird die Verantwortung und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter gefördert“, ist Daniel Cronin überzeugt.
Wissenschaftlicher Referent des Abends war Univ.-Prof. Kurt Matzler, Managementprofessor an der freien Universität Bozen sowie wissenschaftlicher Leiter des Executive MBA am Management Center Innsbruck und Experte für Innovation, Leadership und Strategie. Er führte einen Faktencheck durch und erläuterte, wie dieser besondere Geist auch in ein bereits etabliertes Unternehmen Einzug halten kann, was sich hinter der Start-Up-Kultur verbirgt und wie bestehende Unternehmen sich die gewinnbringenden Aspekte dieser aneignen können: "Es gilt schnell, einfach und auf das Wesentliche konzentriert zu sein.“
Tiroler Sparkasse-Vorstandsvorsitzender Unterdorfer stellte ein neues Produkt von Erste Bank und Sparkassen vor: "George", das modernsten Banking Österreichs, hier ist schon dieser Start-Up-Spirit implementiert.
Vorgestellt wurden auch bereits erfolgreich mit dem „Silicon Valley-Spirit“ am Markt agierende Tiroler Unternehmen!

Erfolgsrezept: Digitalisierung

Nach einer Studie von IMAS International im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen ist das Marktumfeld für drei Viertel der Tiroler Klein- und Mittelbetriebe (KMUs) in den letzten 10 Jahren schwieriger geworden, nur für 4% ist es leichter geworden. Die besten Mitarbeiter sind für für 98% der befragten Unternehmer/innen Erfolgsfaktoren, gefolgt von Innovationen (74%) und neue Kundengruppen (63%).
Die Digitalisierung ist für 77% der Tiroler KMUs ein wichtiger Faktor für den Erfolg! In erster Linie in der Buchhaltung, in der Produktion und Durchführung, Marketing und Werbung. Eine Effizienzsteigerung über die Digitalisierung wollen 83% der KMUs erreichen, 70% wollen mit der Digitalisierung Kunden halten.
Die Digitalisierung schafft gleich viele Arbeitsplätze wie vernichtet werden, das bestätigen 67% der Tiroler KMUs.

PRINOTH - Anfang als "Start-Up"

Auch das mittlerweile auch in Telfs ansässige Unternehmen PRINOTH ging aus einem Start-Up hervor: Der Namensgeber des Unternehmens, Ernst Prinoth, ein Rennfahrer aus Südtirol, gründete 1951 eine Autowerkstatt, in der er innovative Pistenfahrzeuge konstruierte. Im Jahre 2000 wurde das Unternehmen von der LEITNER AG übernommen und gehört mittlerweile zu den Marktführern bei Pisten- und Ketten-Nutzfahrzeugen. Da das Unternehmen auch weiterhin auf Wachstum setzt, wird auch die Produktpalette stetig erweitert – bspw. um Lösungen für das „Vegetation Management“, der nachhaltigen Bewirtschaftung von landwirtschaftlich nutzbaren Vegetationsflächen. An erster Stelle steht bei PRINOTH immer die Innovation, was sich sowohl in Form von modernen Abgastechnologien als auch auf die Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen widerspiegelt.

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