Die Schätze des Gföllbichl in Telfs-Mösern

Ausgrabungen am Gföllbichl 2015. | Foto: Dietrich
4Bilder
  • Ausgrabungen am Gföllbichl 2015.
  • Foto: Dietrich
  • hochgeladen von Georg Larcher

TELFS. Die von der Universität Innsbruck durchgeführten Grabungen auf dem Gföllbichl wurden zwar inzwischen nach mehreren Saisonen beendet, dennoch gibt es immer wieder interessante Neuigkeiten aus dem frühgeschichtlichen Dorf bei Mösern, das um etwa 500 v. Chr. bei einer kriegerischen Auseinandersetzung zerstört wurde. Die Archäologen fanden in den Ruinen Brandschichten, Pfeilspitzten, Skeletteile von – wie man nun weiß – zwei getöteten Menschen. All diese und andere Funde lassen dramatische Ereignisse rund um den Untergang dieser rätischen Siedlung erahnen.

Derzeit ist die Archäologin Anja Mitterdorfer dabei, die Grabungsergebnisse wissenschaftlich aufzuarbeiten. U. a. soll auch eine Laboranalyse der menschlichen Gebeine vorgenommen werden.
Spannend ist auch, dass unabhängig von der Ausgrabung inzwischen eine Anzahl weiterer Fundstücke, die von Metallsuchern gemacht wurden, in den Besitz des Grundeigentümers – der Gemeinde – gelangt sind. So etwa ein Sortiment von Waffen und anderen Eisengegenständen, darunter Lanzenspitzen und Beilklingen. Einige dieser Fundstücke wurden möglicherweise einst als Opfergaben für die Götter deponiert.

Besonders bemerkenswert erscheint ein ringförmiges, verziertes Bronzeobjekt, das erst als Halsring gedeutet wurde, dessen Funktion bisher aber nicht wirklich erklärt werden kann. Die Experten halten inzwischen für möglich, dass es sich um ein Griffstück handelt, doch ist es noch nicht gelungen, in der Fachliteratur ein vergleichbares Objekt zu finden.
Wie der Obmann des Vereins „Kunst und Kultur in Mösern“ Raimund Horny weiß, besteht bei der Bevölkerung großes Interesse am Gföllbichl und seinen Geheimnissen, die nun von den Archäologen Stück für Stück enthüllt werden.
Für den Herbst plant der Verein einen Vortrags- und Informationsabend, bei dem der Chefausgräber Prof. Gerhard Tomedi und Anja Mitterdorfer einen Zwischenbericht über den Stand der Forschungen geben werden. Dabei gibt es wahrscheinlich auch einige besonders interessante Fundstücke zu sehen. Die Möserer sollen sich an diesem Abend unmittelbar und direkt über die Hinterlassenschaft ihrer frühen Vorfahren informieren können.
Auch über die Einrichtung einer dauerhaften Ausstellung über den Gföllbichl in Mösern wird derzeit intensiv nachgedacht.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Christina Holaus (re.), Geigenbauerin aus der Wildschönau, zu Gast bei Redakteur Thomas Geineder im TirolerStimmen-Podcast. | Foto: BB Tirol
2

TirolerStimmen-Podcast
Wie baut man eigentlich eine Geige?

In der 89. Folge ist Christina Holaus, Geigenbauerin aus der Wildschönau, zu Gast und beantwortet die brennendsten Fragen rund um das Thema Geigenbau. Aus welchem Holz werden Geigen gebaut, wie wird man Geigenbauerin und auf was kommt es bei einer Geige an? All das erfährst Du im musikalischen Gespräch. TIROL. "Back to the roots" heißt es für die Geigenbaumeisterin Christina Holaus, wenn sie ihren Schüler*innen in der Geigenbauschule Mittenwald das Geigenbauen beibringt: "Es ist bei mir selber...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.