Seefelder Künstlerin Oxana Prantl: "Ein Bild ist wie ein Tagebuch"

Oxana bei der Arbeit für die nächste Ausstellung: "Für die Zukunft haben wir wieder einige Ausstellungen im Ausland geplant. Das wichtigste ist, dass ich den Menschen mit meiner Kunst viel Freude bereite."
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  • Oxana bei der Arbeit für die nächste Ausstellung: "Für die Zukunft haben wir wieder einige Ausstellungen im Ausland geplant. Das wichtigste ist, dass ich den Menschen mit meiner Kunst viel Freude bereite."
  • hochgeladen von Georg Larcher

SEEFELD. Kunstwerke aus knalligen Acrylfarben treffen auf Fotos in Schwarz-Weiß: Unter dem Motto „The New Generation Art“ stellen die Seefelderin Oxana Prantl zusammen mit Fotokünstler Angelo Lair vom 17. bis 19. Februar (jeweils von 10 bis 17:30 Uhr) im Kesselhaus, Karmelitergasse 21 in Innsbruck aus.
Oxana Prantl aus Russland, seit 2010 in Seefeld beheimatet, versteht es, in ihren Pop-Art-Werken einen Spannungsbogen aufzubauen. Motive und Figuren sind auf einem Bild zu sehen, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. "Die Leute schauen und fragen sich, was will die Künstlerin damit sagen? In Wirklichkeit mache ich das absichtlich, es macht Spaß", erklärt die sympathische Künstlerin im Interview mit BEZIRKSBLÄTTER:

Wie hat sich Dein Kunst-Stil entwickelt, wie fing alles an?
OXANA PRANTL: Ich wollte immer schon kreativ sein. Als Kind habe ich schon Comics vom Fernsehen abgeschaut und nachgezeichnet. Meine Eltern haben meine Kreativität unterstützt, so habe ich mit 11 Jahren eine Kunstschule 4 Jahre lang besucht und dann Architektur in Irkutsk studiert, da gehört auch Kreativität dazu. Mein erstes Bild in meinem eigenen Stil habe ich dann 2014 in Österreich entwickelt, es hat den Leuten gefallen, so mache ich weiter.

Wie lange arbeitest Du an einem Kunstwerk?
Etwa 100 Stunden. Es dauert zirka einen Monat, bis so ein Bild fertig ist. Ich arbeite bis 14 Uhr in einem Architekturbüro und dann, von 17 Uhr bis Mitternacht, male ich. Wenn ich mit einem Bild fertig bin, beginne ich gleich darauf mit dem nächsten, ich mache nicht gern Pausen.

Das klingt nach einem Workaholic ...
Es macht mir großen Spaß, es ist schon Arbeit und anstrengend. Aber aus dem, was ich mache, schöpfe ich auch wieder Kraft und Freude.

Hast Du das fertige Bild vorher schon im Kopf?
Ich weiß nie, wie das Bild am Ende aussieht, es gibt keinen Plan. Es beginnt mit einem Hauptmotiv. Es sind einfach Tiere, bekannte Menschen oder Figuren, die ich in Zeitungen, im Fernsehen oder irgendwo sehe. Es sind meist Schönheitssymbole, was ich dann mit den kräftigen, intensiven Acrylfarben darstelle. Die Motive sollen von den Leuten sofort erkannt werden. Der Wiedererkennungseffekt ist wichtig. Im Laufe der Arbeit mischen dann viele Stimmungen und Emotionen hinein, ich setze das Bild dann wie ein Mosaik zusammen, es ist fast wie ein Tagebuch. Es entsteht dann ein Bild mit einer Spannung, manchmal auch ein bisschen provokant. Die Leute fragen sich dann in der Ausstellung, was ich mir dabei wohl gedacht habe (lacht). Es liegt ganz am Betrachter, was er im Bild mit den vielen - absichtlich nicht zusammenhängenden - Motiven sehen will, das möchte ich bewirken.

Nimmst Du auch Auftragsarbeiten an?
Ja, da ist ein Mehrfamilienhaus in Seefeld, wo ich meine Kunst mit einbringen konnte. Der Auftrag kam von der Neuen Heimat Tirol. Ich habe auch für den Deutschen Formel 1 Rennfahrer Pascal Wehrlein ein Bild gemalt. Ich hatte einmal die Idee, habe eine weiße Jeansjacke gekauft und darauf ein Bild gemalt, daraufhin haben Stefan Mross und Stefanie Hertel den Kontakt zu einem Modedesigner hergestellt, welcher dann meine Bilder auf seiner Modekollektion verarbeitet hat. Meine Pop-Art-Motive gibt's auch auf Mini Cooper, Megadenzel hat eine eigene "Oxana Prantl Edition" kreiert. Meine Kunst gibt es auch auf Postkarten, die wir in Seefeld in Berni’s Haar-Atelier, Olivers Bock in Tirol, aber auch im Alpenhotel "Fall in Love" verkaufen.

Du bist viel unterwegs, sieht man auch über Facebook ...
Ja, mein Mann und ich reisen viel. Günther unterstützt mich sehr in meiner Arbeit. Es schaut für viele nach Urlaub aus, wenn ich auf Facebook poste, aber wir sind viel auf Ausstellungen unterwegs. Im Vorjahr habe ich auch in London, Berlin und in Sonthofen in Bayern ausgestellt. Es war schon etwas Besonderes, so entstehen auch immer wieder neue Kontakte und interessante Aufgaben.

Danke für das Gespräch
(das Interview führte Georg Larcher)

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