Startschuss für den WM-Bahnhof in Seefeld

LR Johannes Tratter, LH Günther Platter, ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä und Bgm. Werner Frießer beim feierlichen Spatenstich für den künftigen WM-Bahnhof Seefeld. | Foto: Holzknecht
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  • LR Johannes Tratter, LH Günther Platter, ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä und Bgm. Werner Frießer beim feierlichen Spatenstich für den künftigen WM-Bahnhof Seefeld.
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SEEFELD. 150.000 Besucher werden zur Nordische Ski WM im Februar 2019 in Seefeld erwartet. Die meisten davon werden sich für die Anreise mit den ÖBB entscheiden und erwarten auch bei Großveranstaltungen moderne und komfortable Verkehrsangebote.
Landeshauptmann Günther Platter, Seefelds Bgm. Werner Frießer und ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä haben gemeinsam die Arbeiten für den Umbau des auf 1.200 Meter Seehöhe gelegenen Bahnhofs in Seefeld gestartet, um diesen zeitgerecht WM-fit zu machen.
Die PartnerInnen investieren gemeinsam 22,8 Millionen Euro in barrierefreie Bahnsteige, moderne Personenlifte und in einen attraktiven Vorplatz inklusive der Neugestaltung des Bahnhofgebäudes. Zukünftig profitieren die Reisenden auch von einem kundenfreundlichen Busterminal und einer erweiterten Park+Ride Anlage beim Bahnhof Seefeld.

Start für die intensiven Bauarbeiten

Ab nächsten Montag, 13. März 2017, starten die intensiven Bauarbeiten, bei der auch die Gleisinfrastruktur am Bahnhof Seefeld erneuert und zusätzliche Weichen für die Abwicklung der künftigen Zugverkehre eingebaut werden.
Zudem wird die örtliche Verkehrsführung angepasst und ein neues Konzept durch die Gemeinde umgesetzt. Auch die Fußgängerzone wird bis zu den Bahnsteigen erweitert wodurch der Bahnhof näher an den Ort rückt.
Die geplante Neugestaltung bringt eine deutliche Verbesserung der Verkehrsabwicklung und eine nachhaltige Attraktivierung des öffentlichen Personennahverkehrs für die Kunden/innen rund um den WM Bahnhof Seefeld.

Barrierefrei und modernes Erscheinungsbild

LH Günther Platter lobte das partnerschaftliche Projekt: „Tirol ist in den kommenden Jahren wieder Gastgeber von sportlichen Großereignissen, dazu gehört auch die Nordische Ski-WM 2019 in Seefeld. Wir werden dieses Ereignis nutzen, um unseren Ruf als Sport- und Tourismusdestination Nummer eins in den Alpen zu festigen und zudem um unser Land weiterzuentwickeln. Dazu gehören ganz besonders auch nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur, die den Menschen in Tirol von Nutzen sind. Die Modernisierung des Bahnhofs Seefeld, der das Eingangstor zur Nordischen Ski-WM sein wird, ist ein Paradebeispiel dafür, entsteht hier doch eine moderne Nahverkehrsdrehscheibe für die Region. Das Projekt ist zudem ein weiterer Beweis für die ausgezeichnete Partnerschaft zwischen ÖBB und Land Tirol zum Wohle der Menschen im Land.“
ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä erklärt: „Tirol ist ein Vorzeigeland beim Bahnfahren. Daher möchten wir auch bei dieser Großveranstaltung ein verlässlicher und starker Mobilitätspartner vor Ort sein. Dazu gehört den ´Start der Spiele´ im Sinne der Kundinnen und Kunden zu gestalten – nämlich die Anreise mit dem Zug. Der neue, kundenfreundliche WM Bahnhof Seefeld ist das beste Beispiel dafür. Nach der effizienten Umsetzung dieses Bauprojektes bietet er den WM-Besucherinnen und -Besuchern sowie all unseren Fahrgästen künftig mehr Komfort und modernes Design.“
Große Freude auch bei Bürgermeister Werner Frießer über den abgeschlossenen Vertrag: „Die erste Goldmedaille haben wir schon heute nach Seefeld geholt und zwar für die Bürgerinnen und Bürger, die nachhaltig von dieser Investition profitieren.“

Neue Qualität des Reisens

Durch den Umbau des Bahnhofs als attraktives „Tor in die Olympiaregion“ bieten die ÖBB den Bahnkunden/innen in Seefeld eine völlig neue Qualität des Reisens. Alle Züge sind zukünftig barrierefrei erreichbar. Die Bahnsteige sind nach Fertigstellung der Arbeiten durch eine großzügige Unterführung sowie durch Liftanlagen barrierefrei erschlossen; zu den Halteflächen für die Busse im Regionalverkehr sind es dann nur noch wenige Schritte – das Park&Ride Angebot wird bedarfsgerecht ausgebaut.
Die großzügige Überdachung der Bahnsteige und der Bushaltestelle sorgt künftig auch bei Schlechtwetter für den nötigen Schutz. Alle Bereiche des neuen Bahnhofs verfügen zudem über ein taktiles Leitsystem, das blinden und sehbehinderten Menschen die Orientierung erleichtert.
Als erster wichtiger Schritt der Hauptarbeiten wird der Hausbahnsteig 1 erneuert und auf 275 Meter verlängert. Südlich des Aufnahmegebäudes (in Richtung Innsbruck) entsteht ein gemeinsames Dach mit dem Busterminal, der direkt neben dem Bahnsteig im kommenden Jahr entsteht. Die Überdachung weist eine Breite von insgesamt zehn Metern auf und garantiert den Fahrgästen einen witterungsgeschützten Umstieg zwischen Bus und Bahn.
Attraktiv und hell wird die neue, breite Personenunterführung als Verbindung zum zweiten Bahnsteig sowie zum Riehlweg umgesetzt. Die Park&Ride Anlage entsteht nördlich des Aufnahmegebäudes. In diesem Bereich wird zusätzlich eine überdachte Fahrradabstellanlage errichtet.

Neuer Lebensraum im Zentrum

Die Umbauarbeiten beschränken sich in Seefeld nicht nur auf Bahnsteige und Gleise. Vielmehr verfolgen die Projektpartner ÖBB, Land und Gemeinde das Ziel, im Zentrum von Seefeld einen positiven Entwicklungsimpuls zu schaffen. Der Verkehr durch das Ortszentrum wird in Zukunft über den Riehlweg geleitet. Der bisher durch PKW und LKW stark belastete Bahnhofsvorplatz wird zur Fußgängerzone. Damit entsteht ein neuer attraktiver Lebensraum im Herzen der Gemeinde.

Denkmalschutz und Umbau unter laufendem Betrieb

Neben dem knappen Zeitbudget müssen die ÖBB beim Umbau auch auf den Schutz des bestehenden Bahnhofsgebäudes achten: Die Bausubstanz steht unter Denkmalschutz. Veränderungen sind nur nach Vorgabe des Bundesdenkmalamtes möglich. Durch behutsame Eingriffe werden die Innenräume den neuen Gegebenheiten angepasst und zeitgemäß gestaltet. Mit dem Tourismusverband Seefeld hat sich schon ein besonders attraktiver Serviceanbieter als zukünftiger Nutzer im Südflügel des Gebäudes angekündigt. Bis es allerdings soweit ist, sind alle Umbauten unter laufendem Bahnbetrieb abzuwickeln. Unter anderem wird die Zahl der Gleise im Bahnhof auf zwei reduziert. Der zusätzliche Raum kommt der Ausgestaltung von großzügigen und teilweise überdachten Bahnsteigen zugute.

Bauphasen und Auswirkung für die Kundinnen und Kunden

Der Umbau des Bahnhofes Seefeld ist in mehrere Bauphasen gegliedert. Bereits am kommenden Dienstag, 14.3., wird die Bahnhofshalle gesperrt. Der Verkauf von Fahrkarten und die Toilettenanlagen werden vorübergehend an die Kreuzung Reitherspitzstraße – Riehlweg verlegt.
Der Zugang zum Bahnsteig 1 ist nur mehr über den Busterminal bzw. über die Park&Ride Anlage möglich, der Zugang zu Bahnsteig 2 und Bahnsteig 3 über den Riehlweg.
Ebenfalls in der kommenden Woche ist auch der erste große Einsatz von Baumaschinen im Bahnhofsbereich vorgesehen. Zur Vorbereitung der Gleisverlegung sind Fahrleitungsmasten zu errichten. Diese Arbeiten finden zwar untertags statt, können aber von den Anrainerinnen und Anrainern als störend wahrgenommen werden.
Mitte April werden auch die Bushalteflächen der regionalen Linien sowie die Park&Ride Anlage in den südöstlichen Bereich des Bahnhofes verlegt. Gleichzeitig ist dann für Fahrgäste der Zugang zu den Zügen nur mehr vom Riehlweg her möglich.
Generell wird der innerörtliche Verkehr während der Bauzeit großräumig um den Bahnhof geleitet. Streckensperren auf der Karwendelbahn sind Ende Oktober 2017 und ab Mitte Juni 2018 vorgesehen.

Ombudsfrau

Die ÖBB haben großes Interesse, alle Arbeiten in bestmöglicher Abstimmung mit Fahrgästen und Anrainerinnen und Anrainern auszuführen. Als Ergänzung zu den bestehenden Servicestellen der ÖBB-Infrastruktur AG sowie des ÖBB-Personenverkehrs wurde für die Baustelle in Seefeld in Tirol eine eigene Ombudsstelle eingerichtet. Unter der Nummer 0664 2134 567 oder der E-Mail-Adresse ombud.seefeld@oebb.at können Anrainerinnen und Anrainern direkt Kontakt mit Ombudsfrau Heidi Schuster-Burda aufnehmen.

Zahlen, Daten & Fakten

Baubeginn: März 2017
Fertigstellung: November 2018
Gesamtinvestition: 22,8 Millionen Euro
Vertragspartner: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), Land Tirol, ÖBB-Infrastruktur AG und Gemeinde Seefeld
Zugfrequenz: über 50 Zughalte (S-Bahn und REX) in Seefeld pro Werktag
Wochenende: direkte ICE-Verbindung Seefeld – Berlin; Seefeld in Tirol ist mit
Fast 1.200 Meter Seehöhe die höchstgelegene ICE-Haltestelle Europas
Reisendenfrequenz: 2.000 Ein- und Aussteiger pro Werktag
Busfrequenz: 5 Buslinien (Mösern, Leutasch, Mittenwald, Dorfbus, Skibus)

Verbesserungen im Überblick

2 Personenlifte zu den Bahnsteigen
neue, helle Unterführung
neuer Busterminal direkt neben Bahnsteig 1
Bahnsteigüberdachung an beiden Seitenbahnsteigen
Erweiterte Park+Ride Anlage (inkl. mobilitätseingeschränkte Kunden)
taktiles Blindenleitsystem (Rillenplatten am Boden, tastbare Handlaufinformationen)
Attraktivierung des Aufnahmegebäudes
Gestaltung und Attraktivierung des Bahnhofsvorplatzes
2.000 Meter neue Gleise / 1.700 Stück neue Bahnschwellen / 4 neue Weichen
Anpassung der Leit- und Sicherungstechnik / Erneuerung der Fahrleitung
2 neue Bahnsteige mit mindestens 245 Meter Nutzlänge.

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