Zirl: Kirchweihsonntag mit Zachäus-Singen und Feier der Kirchenrenovierung


Foto: Gspan
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ZIRL. (bine) Das Kirchweihfest, welches in Zirl nach alter Überlieferung am dritten Sonntag im Oktober stattfindet, wurde heuer am 15.10.  gefeiert. Wesentlicher Bestandteil dieses Festes ist das im Jahr 2015 zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe ernannte Zachäus-Singen in der Früh vor der Kirche.
Um 4.30 Uhr läuteten die Zirler Kirchenglocken den Tag ein. Ab 5.00 Uhr wurde durch die Bläsergruppe der Musikkapelle und vom Kirchenchor zuerst vom Kirchturm, dann am Kirchplatz und abschließend am Dorfplatz das Kirchtagslied und das Zachäuslied gespielt und gesungen. Im Anschluss daran gibt es ein "Schnapserl" und die Gruppe der Musikkapelle spielte am Dorfplatz zum Tanz auf. Bei Kirchtagskrapfen und Tee im Kultur - und Veranstaltungszentrum B4 klang dieses Brauchtum aus.
Das Zirler Zachäus-Singen ist ein uralter Brauch, der genaue Beginn und auch der Ursprung des Brauches sind nicht genau bekannt und wird vor mehr als 300 Jahren angenommen. Das Zachäuslied wurde vom Zirler Frühmesser Georg Kranebitter nach Zirl mitgebracht.

Erfolgreicher Abschluss der Kirchenrenovierung
Am heurigen Kirchweihsonntag wurde aber auch der erfolgreiche Abschluss der Kirchenrenovierung gefeiert. Nach dem Festgottesdienst um 10:00 Uhr waren alle vor die Kirche zu einer Agape mit den traditionellen Kirchtagskrapfen eingeladen.
Die Renovierung war aufgrund des schlechten Zustandes von Fassade und Dach dringend notwendig. So wurde das Dach neu eingedeckt, der Dachstuhl erneuert sowie die Fassade saniert.
So wurden z.B. in den vergangenen Monaten von den Dachdeckern auch bei größter Hitze rd. 1.500 m² Kupfer mit einem Gewicht von rd. 9.000 kg verbaut.
Die ursprünglich geschätzten Kosten von rund 1,1 Millionen Euro konnten eingehalten werden. Für den von der Pfarre Zirl aus eigener Kraft zu tragenden Finanzierungsanteil werden auch weiterhin noch Spenden benötigt. Deswegen wiederholen Pfarrer Gabriel Thomalla gemeinsam mit dem Zirler Pfarrkirchenrat und Pfarrgemeinderat den Aufruf. „Helft uns weiterhin tatkräftig bei der Renovierung mit“. So kommt der Reinerlös der am Kirchweihsonntag gesammelten Spenden auch der Kirchenrenovierung zu Gute.
Finanziell unterstützt wurde die Sanierung auch von der Marktgemeinde Zirl, der Diözese Innsbruck, dem Bundesdenkmalamt, dem Land Tirol und der Landesgedächtnisstiftung.

Die Zirler Pfarrkirche und ihre Besonderheiten
Die Zirler Pfarrkirche wurde in den Jahren 1847/48 im neuromanischen Stil errichtet und zählt zu den größten Kirchen Tirols. Ein besonderes Juwel ist der getrennt vom Kirchenschiff errichtete Kirchturm. Er stammt aus dem späten 15. Jahrhundert und wurde von Kaiser Maximilian selbst in Auftrag gegeben. Der Turm war als Wehrturm angelegt, das Mauerwerk besteht aus riesigen Steinquadern, welche auf einer kleinen Fläche im Zuge der Renovierung freigelegt wurden. Ursprünglich hatte der Turmhelm eine gotische, nach oben spitz zulaufende Form. Im Jahr 1770 wurde dieser Helm abgetragen und durch einen barocken Zwiebelturm ersetzt.
Der Zirler Kirchturm ist nicht nur ein von weitem sichtbares Monument, sondern auch wegen des „ Zirler Zachäussingens“ weitum bekannt und hat daher nicht nur für die Gemeinde Zirl, sondern über die Gemeindegrenzen hinaus für die gesamte Region eine besondere Bedeutung. Aus diesem Grund wurde das“ Zirler Zachäussingen“ in das österreichische Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO mit aufgenommen.

Zachäus Reiten in Zirl 
Nach einer ganz langen Zeit fand in der Marktgemeinde Zirl wieder anlässlich des Kirchtentages der Zachäus Ritt statt. Beim Wetterkreuz im Süden der Ortschaft fand dann eine Segnung der Pferde und der Reiter durch Hochwürden Gabriel statt.

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