Vom Lehrling zum Chef: Schon in der Lehre durchgestartet

Salon-Chefin Manuela Winkler: "Bis heute haben wir viel Erfolg und hoffentlich auch weiterhin." | Foto: Art of Hair
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  • Salon-Chefin Manuela Winkler: "Bis heute haben wir viel Erfolg und hoffentlich auch weiterhin."
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TELFS. Sie wollte zur Weltmeisterschaft fahren, stattdessen hat die frisch gebackene Friseurin Manuela Winkler ihre Chance genutzt - und den Laden ihres Chefs übernommen. Heute bildet sie in ihrem Salon "Art of Hair" selbst Lehrlinge aus. Wir baten "Manu" zum Interview:

Du warst schon in Deiner Lehrzeit sehr engagiert (siehe 'zur Person' Spalte rechts), war es damals für Dich schon klar, ein eigenes Geschäft zu führen?
MANUELA WINKLER: Eigentlich nicht. Mein Ziel war damals auf die Weltmeisterschaft zu fahren, und natürlich zu gewinnen. Ich musste in allen Bundesländern frisieren und gewinnen, dass ich mit auf die WM durfte, das habe ich auch gemacht! Da es manchmal im Leben anders kommt als man denkt, musste ich eine große Entscheidung treffen, es fiel mir nicht leicht, denn ich war kurz vor meinem Ziel, hatte dafür meine ganze Freizeit investiert, war jedes Wochenende in Wien zum Trainieren, nicht so wie meine Freunde in der Disco. Unser damaliger Innungsmeister fragte mich, ob ich sein Geschäft übernehmen möchte. Irgendwie erkannte ich, dass ich mir so eine Chance nicht entgehen lassen darf. Ich habe dann eineinhalb Jahre bei ihm gearbeitet, bis ich am 1.6. 2001 dieses Geschäft übernahm. In meiner Lehrzeit wusste ich schon, dass ich manche Sachen später mal anders machen würde. Und das ist heute der Unterschied zu anderen Salons, wo wir bis heute viel Erfolg und hoffentlich noch weiter haben werden.

Was gefällt Dir an diesem Job?
WINKLER: Dass man nach der Friseurlehre noch so viele andere Dinge machen kann, wie zum Beispiel noch ein Jahr dazu machen und Kosmetikerin lernen. Auch wenn man Maskenbildner etwa im Landestheater werden will, braucht man die abgeschlossene Friseurlehre. Das bringt mir heute sehr viel, da ich heute professionelle Masken im Fasching verkaufen kann. Zur Zeit schminke ich beim Theater im Stams. Was natürlich auch wichtig ist bei dieser Lehre, dass man angenehme Arbeitszeiten hat, so wie am Wochenende frei, 5 Tage Woche. Und am Abend hat man noch viel Freizeit.

Wie schwierig ist heute die Unternehmensgründung?
WINKLER: Es ist sicher schwieriger als früher, da es sehr viele Bestimmungen vom Gesetz her gibt, aber da wächst man rein. Man braucht gute Leute hinter sich, die einen beraten. Nie stehen bleiben, sich immer weiter ausbilden und schulen lassen. Man muss schneller sein als die Anderen. Man muss sich nach außen vor allem im Web präsentieren. Ohne Homepage geht heute gar nichts mehr. Man muss immer wieder auf sich aufmerksam machen, durch Werbung usw.

Was sind Deine weiteren Ziele?
WINKLER: Im Moment warte ich hart auf Antwort von der Firma Estel. Habe bei einem Wettbewerb teilgenommen. Meine weiteren Ziele sind meinen jetzigen Lehrling super auszubilden, natürlich weiter auf Seminare und Fortbildungen mit meinen Mitarbeitern zu gehen. Weiterhin viel Erfolg zu haben und natürlich gesund zu bleiben, damit ich diesen schönen Beruf noch lange ausführen kann.

zur Person

Manuela Winkler besuchte ein Jahr die Handelsschule und danach war für sie klar, dass sie eine Friseur-Lehre macht: "Ich wollte mit Leuten arbeiten, kreativ sein und selbständig arbeiten, mein eigenes Geld verdienen."
Die Lehre absolvierte Manuela im Salon Martha in Mieming.
Ab dem 1. Lehrjahr: Teilnahme beim Wettbewerb "Preisfrisieren".
Ab dem 2. Lehrjahr: Mitglied in der Friseur-Akademie Österreich, wo sie ihre ersten Titel erreichte: mehrmals Tiroler Landessiegerin, Bundessiege, Vize-Staatsmeisterin, Europameisterin.
Weitere Qualifikationen: Jungunternehmerprüfung am Wifi.
Am 1. Juni 2001 übernahm sie ihr erstes Geschäft in Telfs.
Ende 2001 eröffnete sie ihren Salon "Art of Hair" in der Anton Auer Straße in Telfs.
Ihre Meisterprüfung machte Manuela Winkler erst nach der Geschäftsübernahme am 25. 11. 2002.

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