Wertvolles von raren Schafrassen

Start-Up-Gründer Sebastian Eder und sein Widder der seltenen Rasse "Alpines Steinschaf" vor dem urigen "Stoanerhof" im Flaurlinger Mitteldorf.
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  • Start-Up-Gründer Sebastian Eder und sein Widder der seltenen Rasse "Alpines Steinschaf" vor dem urigen "Stoanerhof" im Flaurlinger Mitteldorf.
  • hochgeladen von Georg Larcher

FLAURLING. Ein uriger Stall mit altem Deckengewölbe mitten in Flaurling ist die Heimat der kleinen Herde "Alpine Steinschafe" von Sebastian Eder. Der junge Nebenerwerbsbauer lässt die Wolle der seltenen Schafrasse zu wärmenden Accessoires unter seiner Marke "raresheep" veredeln, vermarktet sie über's Internet (www.raresheep.at) oder verkauft die Naturprodukte bei verschiedenen Märkten.

Klein angefangen

Sebastian wuchs im familiären Landwirtschaftsbetrieb auf – das hat ihn geprägt, erzählt er. Vor fünf Jahren begann Eder mit vier Schafen. "Ich wollte immer Schafe haben, so kam ich über die „Arche Austria“ (Verein zur Erhaltung seltener Nutztierrassen) zu den alpinen Steinschafen, die gefallen mir einfach gut", erklärt der 23-Jährige, der Hauptberuflich bei der Landwirtschaftskammer arbeitet: "Ich bin aber mit Herzblut Bauer. Und irgendwann war die Sehnsucht da, etwas Eigenes zu machen." Sebastian weiß, dass jedes Lebewesen Zeit, Achtsamkeit und Respekt braucht, um seine Qualitäten in vollem Umfang zu entwickeln: "Ich füttere meine Steinschafe immer mit reinem Heu. Sie brauchen kein Kraftfutter, was manche Bauern nicht verstehen. Aber man sieht: Sie sind nicht mager, sie haben einen Glanz im Fell und sie haben Lämmer."

Von der Idee zum Start-Up

Die 25 raren Tiere sind kleiner als manche Intensivrassen und bringen nicht viel Fleisch und Wolle, dafür wurde Eder auch von anderen Schafbauern belächelt. "Ich bin Idealist. Ich habe mich nicht abbringen lassen. So kam die Idee, die Wolle selbst zu verarbeiten und zu vermarkten." Die Nachfrage nach regionalen Produkten steigt, dafür wollte der Flaurlinger etwas bieten: "Ich kaufe noch Wolle von anderen seltenen Schafrassen aus der Region, damit es sich rentiert." Eder fand Familienbetriebe, die kleine Mengen verarbeiten. Die Rohwolle wird in Umhausen im Ötztal ohne Zusatz von chemischen Stoffen gewaschen und von dort zum Stricker im Salzburger Land geschickt, wo die Wolle naturbelassen zu Jacken, Mützen, Socken, Fäustlinge, Felle, Babypatscherln etc. verarbeitet wird. Die in aufwendiger Handarbeit hergestellten Unikate sind für Leute, die dafür auch gerne etwas mehr zahlen. Eder: "Dass der Rohstoff von seltenen Schafen kommt und die Farbenvielfalt macht diese Produkte zu etwas Besonderem."

Aufgefallen ist ... MEINUNG hier:
https://www.meinbezirk.at/telfs/lokales/meinung-wenn-appelle-nicht-mehr-helfen-d2348256.html

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