Knieweh allein ist kein Grund zum Aufhören

KUCHL (tres). Knieweh hatte Gerald Bauer beim "Race Across America" (RAAM) 2013 fix. Die Ausfallquote bei diesem Radrennen: 50 Prozent.

Aber wenigstens sah er keine Aliens, wie Sieger Christoph Strasser, "nur" einkaufende Autos und tanzende Postkastln: Halluzinationen durch Schlafentzug.
Mehr wie eineinhalb Stunden pro Nacht "Powernapping" waren nämlich nicht drin - und das neun Tage lang.

Nur die Liebe bereitet Sportlern weiche Knie

Hitze mit teils 52 Grad, der Gestank toter Tiere neben der Straße, fade Flüssignahrung, ein Rempler eines Seitenspiegels, eine Irrsinns-Anstrengung ... Aber es war sein sportlicher Lebenstraum.

Und so quälte sich der Extrem-Ausdauersportler mit seinem Team aus Freunden, "ohne die ich es nicht geschafft hätte" und Startnummer 473, vom Westen der USA 4.800 km und 51.816 Hm auf dem Rennrad bis ins Ziel an der Ostküste und fiel dann auf die Knie.

Aber nicht aus Erschöpfung, nein, um seiner Tina einen (auch erfolgreichen) Heiratsantrag zu machen.

Lebenstraum 2.0

Das Publikum bei Bauers Vortrag im Holztechnikum Kuchl war von den Schilderungen begeistert. Und so manch einer wünschte sich beim anschließenden Kuchenbuffet, auch 12.000 Kalorien pro Tag verdrücken zu können und dabei sogar abzunehmen.

Wer das möchte, der kann gleich anfangen, für das RAAM 2017 zu trainieren. So wie Bauer. Der Halleiner überlegt nämlich, das Rennen durch die USA noch einmal zu machen.

Und mittlerweile weiß er ja, dass "The American Way of Life" als RAAM-Nahrung nicht die beste ist, auch wenn der Heißhunger auf Burger, Cola und Eis beim Rennen erneut kommen sollte.

Und dass es keine Aliens und "Transformers" gibt. Oder doch?