Naturschutz
Amphibien leiden im Adneter Moos
Eigentlich sollten sich Frösche, Molche und Co. im Schutzgebiet wohlfühlen. In Adnet ist das aber nicht der Fall.
ADNET. Die Spurensuche beginnt im Adneter Moos. Willi Schwarzenbacher vom Naturschutzbund Salzburg betritt das trockene Feld gleich hinter dem Parkplatz. Eigentlich sollte das ein Laichgewässer sein, erklärt Schwarzenbacher, aber der ausgetrocknete Boden ist für die Amphibien nicht bewohnbar. Wo sind die Frösche hin? Schwarzenbacher kennt die Antwort und führt die Straße hinauf zum Adneter Marmor. Neben den Blöcken gedeihen die Froschlaiche in großer Zahl in kleinen Tümpeln. "Es ist absurd, dass es Amphibien innerhalb eines Schutzgebiets schwerer haben als außerhalb", zeigt sich Schwarzenbacher verständnislos.
Ein Platz für "alle Tiere"
Grund für dieses Missverhältnis seien laut Schwarzenbacher auch bürokratische Hürden. Der amtliche Naturschutz leiste zwar grundsätzlich eine gute Arbeit, aber Schutzgebiete wie das Adneter Moos sollten laut Schwarzenbacher ein Platz "für alle Tiere" sein. "Im Lauf des letzten Jahrhunderts sind aus unserer Landschaft unzählige kleine und kleinste Gewässer verschwunden. Und dabei sei nicht nur an kleine Teiche und Tümpel gedacht. Es wurden noch mehr kleine Fließgewässer, vornehmlich Entwässerungsgräben, zugeschüttet, drainiert und aus dem Landschaftsbild verbannt." Schwarzenbacher fordert ein Laichgewässer-Monitoring für das Bundesland Salzburg. Regelmäßig sollen so die Laichgewässer überprüft und vor dem Austrocknen bewahrt werden.
Förderung für Eigentümer
Für manche Organismen wie Amphibien würde es laut Schwarzenbacher schon helfen, wenn man hin und wieder Ausbuchtungen bei Gräben und Senken, in denen das Wasser länger stehen kann, anlegen würde. Andernfalls komme es leicht zum Austrocknen der gesamten Gräben und der Froschlaiche. Für Grundbesitzer bestehe auch eine Förderung vonseiten des Landes: Für Instandhaltung, Räumung und Pflege von Gräben werden bis zu zwei Drittel der anfallenden Kosten erstattet.
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