Das Gewaltpotenzial steigt
Bandenproblem: Immer häufiger schlagen Jugendliche im Bezirk zu – Nun gab es eine blutige Schlägerei vor einem Gollinger Nachtlokal
GOLLING (tres). Zu einer Schlägerei mit großem Gewaltpotenzial kam es vor einem Lokal in Golling: Eine Jugendbande passte Lokalbesucher ab und prügelte die Opfer gnadenlos krankenhausreif.
Sechs bis acht Jugendliche versammelten sich vor dem Nachtlokal und passten vier Burschen aus St. Koloman ab, die das Lokal verließen. Die Jugendbande forderte Bargeld von ihnen. Nachdem die Lokalbesucher angaben, dass sie kein Geld mehr hätten, griffen die Jugendlichen sie tätlich an. Der Anführer der Bande versetzte einem Burschen Fußtritte, so dass dieser zu Boden stürzte, einen zweiten Burschen traktierte er so lange mit den Fäusten, bis auch dieser zu Boden ging. Ein weiteres Mitglied der Jugendbande trat mit den Füßen gegen den am Boden Liegenden. Schließlich schlugen auch die anderen Bandenmitglieder auf die Burschen ein, worauf ein weiterer Lokalbesucher zu Boden stürzte und ebenfalls noch mit den Füßen getreten wurde.
Den Opfern gelang es schließlich zu flüchten, sie verständigten die Polizei. Währenddessen flüchteten die Täter. Bei den Angriffen erlitt ein 23-Jähriger schwere Verletzungen und musste sich im LKH Salzburg einer Augenoperation unterziehen. Ein weiterer 23-Jähriger und ein 20-Jähriger wurden durch die Attacken ebenfalls verletzt.
Den Beamten der Polizeiinspektion Golling gelang es einige Täter auszuforschen. Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen 20-jährigen Arbeiter aus Hallein, einen 17-jährigen Arbeitslosen, ebenfalls aus Hallein und einen 16-jährigen Lehrling aus Kuchl. Nach den anderen Mitgliedern der Jugendbande wird weiter ermittelt.
Immer mehr Gewalt
Schon länger nimmt die Polizei ein höheres Gewaltpotenzial bei Jugendlichen wahr. „Früher wurde wenigstens aufgehört zu schlagen, wenn das Opfer am Boden lag - heute wird weiter draufgedroschen“, erklärte Bezirkskommandant Oberstleutnant Paul Pirchner auf Nachfrage der Bezirksblatt-Redaktion: „Die Täter werden immer jünger und die Aggressionen immer mehr.“
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