Tiertrauer
Den Tod des vierbeinigen Lieblings verarbeiten

V.l.: Sabina Jovanovic (neue Leiterin der Tiertrauer Salzburg) und die ehemalige Leiterin Daniela Edlmayr mit ihren Hunden Oskar, Ice und Sky. | Foto: K.Langwieder
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Der Abschied fällt oft schwer, egal ob bei geliebten Menschen oder Tieren. Das Team der Tiertrauer Salzburg mit Sitz in Oberalm hilft Trauernden, mit dem Verlust umzugehen und erzählt aus seinem Berufsalltag.

OBERALM. Zur Arbeit von Daniela Edlmayr und Sabina Jovanovic, die seit August die Leitung der Tiertrauer Salzburg inne hat, gehört neben der Organisation der Einäscherung auch der Beistand der Trauernden. Beide haben selbst jeweils zwei Hunde. "Ich glaube, aus diesem Grund können wir auch unsere Kunden und ihre Trauer gut verstehen", so Edlmayr.

Tiere können nicht ausgetauscht werden

"Jeder trauert unterschiedlich. Man sollte sich Zeit lassen mit dem Trauern", rät Jovanovic. Beim Thema, ob ein neues Tier schneller über den Verlust des alten hinwegtrösten kann, sind sich die beiden einig:"Ein Tier kann nicht einfach durch ein anderes ersetzt werden. Man vergisst einfach keines seiner Tiere. Ein neues Tier kann aber schon beim Verarbeiten der Trauer helfen."

Starke Bindung wie zu Familienmitgliedern

Egal, ob es sich um eine Katze, einen Vogel, eine Echse oder einen Hund handelt – die Bindung vom Tierhalter zum jeweiligen Tier kann gleich stark sein. "Der Trend geht dahin, dass das Haustier als vollwertiges Familienmitglied gesehen wird und man es nicht mehr einfach so 'entsorgen' mag", erklärt Edlmayr. "Tiere werden daher auch oft wie Kinder behandelt", ergänzt sie mit Augenzwinkern. Kunden nehmen oft die Asche des verstorbenen Tieres in einer Urne mit nach Hause. Asche dürfe nämlich im Garten vergraben werden, nicht aber der Körper, wissen die Experten.

Die letzte Verbindung

Eine besonders Starke Bindung zu ihren Haustieren haben meist jene Leute, bei denen das Tier als letzte Verbindung zu geliebten, verstorbenen Menschen übrig geblieben ist. "Wenn beispielsweise der Hund die letzte Verbindung zum Ehegatten ist oder zu den Kindern, die zu früh verstorben sind, ist die Bindung besonders stark", verdeutlicht Jovanovic. Solchen Menschen fällt der Abschied vom Tier daher besonders schwer. 

Stets an das Gute denken

Einen Rat hat Jovanovic für Tierhalter, deren Tiere verstorben sind: "Man sollte versuchen, das Tier so in Erinnerung zu behalten, wie es war, als es lebendig war. Und immer an die schönen Momente denken, die einem keiner mehr nehmen kann." Wenn beispielsweise eine Katze überfahren wurde, gehen die Trauerexperten nicht darauf ein, was passiert ist, sondern lenken die Gedanken ihrer Kunden auf die schöne Erlebnisse, die sie mit dem Haustier hatten. Manchmal kommt es vor, dass das Tiertrauer-Team stundenlang Fotoalben mit den Tierhaltern durchstöbert und sie tröstet.

Diamanten sind alles, was bleibt

In Oberalm gibt es einen Trauerraum, in dem Tiere aufgebart werden. Dort können sich die Haustierhalter von ihrem Liebling verabschieden. Wer sein Haustier danach nicht im Garten beerdigen möchte, die Urne auch nicht im Wohnzimmer abstellen will und sich gegen eine Einzel- oder Sammeleinäscherung entscheidet, der hat noch andere Möglichkeiten. "Wir haben Kunden, die sich einen Diamantring aus der Asche ihres verstorbenen Tieres anfertigen lassen", erzählt Jovanovic. Wer nicht so ein großes Budget zur Verfügung hat, könnte sich auch einen Ascheanhänger anfertigen lassen.

V.l.: Sabina Jovanovic (neue Leiterin der Tiertrauer Salzburg) und die ehemalige Leiterin Daniela Edlmayr mit ihren Hunden Oskar, Ice und Sky. | Foto: K.Langwieder
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