Jahresrückblick: Danke an die Pflege
Die Pflege ist da, um zu helfen

Der mobile Einsatz gehört in der Pflege zum Berufsalltag. | Foto: Hilfswerk Salzburg
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  • Der mobile Einsatz gehört in der Pflege zum Berufsalltag.
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Er ist engagiert, flexibel und 24 Stunden im Einsatz: Der Pflegedienst war auch 2021 stark gefordert.

PUCH. Das Thema Pflege steht seit Langem im Fokus der öffentlichen Diskussion. Der Ruf nach besseren Arbeitsbedingungen, mehr Gehalt und nach mehr Pflegekräften war bereits vor der Coronapandemie deutlich. Wie durch eine Lupe hat die derzeit herrschende Krisensituation einer breiten Öffentlichkeit die herausfordernden Arbeitsbedingungen von Pflegern vor Augen geführt.

Bei mehreren gleichzeitig abgehaltenen Demonstrationen hatten erst kürzlich rund 2.700 Pflegekräfte, Gewerkschafter und Vertreter der Arbeiterkammer auf die prekäre Situation für die Pflegekräfte bei stillen Fackelmärschen aufmerksam gemacht.

„Es ist immer noch beschämend, dass die Ausbildung in der Pflege ein Taschengeld bekommt. Wir brauchen Rahmenbedingungen und eine bessere Bezahlung, damit man den Beruf attraktiver macht, jene Menschen wieder in den Beruf zurückholt, die ausgestiegen sind, und damit man mehr junge Menschen, aber auch Berufsumsteiger motiviert, in diesen Beruf einzusteigen", sagte der Arbeiterkammerpräsident Peter Eder bei einer dieser Veranstaltungen.

 „Es ist immer noch beschämend, dass die Ausbildung in der Pflege ein Taschengeld bekommt. Wir brauchen Rahmenbedingungen und eine bessere Bezahlung, damit man den Beruf attraktiver macht, jene Menschen wieder in den Beruf zurückholt, die ausgestiegen sind, und damit man mehr junge Menschen, aber auch Berufsumsteiger motiviert, in diesen Beruf einzusteigen", sagte der Arbeiterkammerpräsident Peter Eder. | Foto: AK/Neumayr
  • „Es ist immer noch beschämend, dass die Ausbildung in der Pflege ein Taschengeld bekommt. Wir brauchen Rahmenbedingungen und eine bessere Bezahlung, damit man den Beruf attraktiver macht, jene Menschen wieder in den Beruf zurückholt, die ausgestiegen sind, und damit man mehr junge Menschen, aber auch Berufsumsteiger motiviert, in diesen Beruf einzusteigen", sagte der Arbeiterkammerpräsident Peter Eder.
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Im Jahr 2020 wurden laut der Statistik Austria österreichweit insgesamt 151.582 ältere Personen durch mobile Dienste (z. B. Hauskrankenpflege, Heimhilfe) zu Hause betreut. 2.199 Personen nahmen mehrstündige Alltagsbegleitungen und Entlastungsdienste im häuslichen Umfeld in Anspruch.

Im Bundesland Salzburg waren dies bei den mobilen Diensten 8.151 und im stationären Dienst 5.789 zu betreuende Personen (Quelle: Statistik Austria, Pflegedienstleistungsstatistik, erstellt am 10. Dezember 2021).


Pflege vor Ort

In Salzburg ist seit 30 Jahren das Hilfswerk für die Salzburger Bevölkerung tätig. Stellvertretend für weitere Organisationen haben wir mit dem Geschäftsführer des Hilfswerkes Salzburg, Hermann Hagleitner, gesprochen.

"Loyalität, Flexibilität und Engagement zeichnen auch 2021 unsere Mitarbeiter aus", Hermann Hagleitner, Geschäftsführer Hilfswerk Salzburg | Foto: Hilfswerk Salzburg
  • "Loyalität, Flexibilität und Engagement zeichnen auch 2021 unsere Mitarbeiter aus", Hermann Hagleitner, Geschäftsführer Hilfswerk Salzburg
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Welches Fazit ziehen Sie als Organisation aus dem Jahr 2021 für den Pflegebereich?

HAGLEITNER: Es war ein herausforderndes Jahr. Wir haben so viel Arbeit wie auch in einem "normalen" Jahr. Die Menschen brauchen unsere Dienstleistung nach wie vor. Auch die Seniorentageszentren, wie in Hallein, sind gefragt und sollten ausgebaut werden. Wir haben im Bereich der mobilen Pflege nochmal eine Steigerung erlebt. Inhaltlich und qualitativ sind wir gut durchgekommen. Bei den durch uns betreuten Personen gab es keine Lücken. Die Pflege und Betreuung aufrechtzuerhalten ist eine Herausforderung, da auch wir an einem Personalmangel leiden. Verstärkt wurde diese Personalknappheit auch durch etwaige Quarantäne- und Absonderungsbestimmungen. Unsere Mitarbeiter mussten da doppelt flexibel sein. Anmerken will ich aber, dass noch nie so viele Mitarbeiter wie heutzutage im Pflegeberuf gearbeitet haben. Bedingt durch die geburtenstarken Jahrgänge der 50er und 60er Jahre geht jetzt einerseits verstärkt gut ausgebildetes Personal in den Ruhestand, andererseits wird sich aus demselben Grund die zu betreuende Personengruppe in den nächsten Jahren stark vergrößern.

Was steht auf der Haben-, was auf der Soll-Seite?

HAGLEITNER: Negativ war sicher die hohe körperliche Belastung unserer Mitarbeiter im Pflegebereich. Das ging in den persönlichen Erschöpfungsbereich. Auf der Haben-Seite steht das Engagement unserer Pflegekräfte. Besonders stolz kann man auf die Loyalität, Flexibilität und das Engagement unserer Mitarbeiter sein. Das permanente Arbeiten in der Schutzkleidung hat körperlich viel von unseren Mitarbeitern, in der Mehrzahl sind es Frauen, abverlangt. Eine Entspannung hat die Impfung gebracht. Das war eine großartige wissenschaftliche Leistung in dieser kurzen Zeit. Wenn die Leute geimpft sind, ist mit der Coronagefahr Schluss.


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