Verleihung Böhm Zertifikat
Ein Leben im Heim fast wie daheim

Das Pflegepersonal hat die Erstzertifizierung mit großem Erfolg absolviert. Prof. Böhm und Bgm. Johann Schnitzhofer gratulieren.
  • Das Pflegepersonal hat die Erstzertifizierung mit großem Erfolg absolviert. Prof. Böhm und Bgm. Johann Schnitzhofer gratulieren.
  • hochgeladen von Sylvia Schober

ABTENAU. Zur Feierstunde im Seniorenwohnheim Abtenau fanden sich die Bewohner und das Pflegepersonal des zweiten Stockes ein. Professor Erwin Böhm, Begründer des Europäischen Netzwerks für psychobiografische Pflegeforschung, kurz ENPP, gratulierte zur bestandenen Erstzertifizierung: "Das Kunststück in der Pflege ist, die positiven Gefühle hervorzuheben", meint Professor Böhm, "die Menschen sollen sich im Heim daheim fühlen. Die Arbeitsweise des Personals trägt viel dazu bei."

Erinnerung an früher
Erlebnisse, Geschmäcker und Gerüche aus der Vergangenheit lassen, laut Böhm, Menschen unterschiedlich reagieren: "Mit dem Alter werden im Gehirn die emotionalen Eindrücke wichtiger als die rationalen. Gutes und Negatives erhält die Erinnerung jung. Und dieses Gefühl wird immer wichtiger, je älter der Mensch wird. So verlängert sich quasi auf psychischer Ebene die Lebenszeit." Deshalb findet Böhm es wichtig, bei der Pflege: "statt auf die Krankengeschichte auf die Lebensgeschichte zu schauen."

Den Alltag gestalten
Dies geschieht am besten, wenn Bewohner, Angehörige und Pflegepersonal gut zusammen arbeiten. Seit 2008 werden in Abtenau Mitarbeiter in der Anwendung des Pflegemodells nach Professor Böhm geschult. Viele Mißverständnisse können durch Gespräche und Beobachten ausgeräumt werden und sowohl das Leben und die Umstellung für die Bewohner als auch die Arbeit des Pflegepersonals erleichtern. "Nach dem Einzug in das Seniorenwohnheim ist es wichtig, sich schnell daheim zu fühlen. Das Verstehen der Biografie eines Menschen hilft uns, auf ihn besser eingehen zu können", bestätigt Böhmbeauftragte des Wohnheimes DGKP Silvia Stengert, "Eine große Chance und Aufgabe zugleich liegt darin, eine gewisse Alltagsnormalität herzustellen. Dies gelingt durch eigene Möbel- und Erinnerungsstücke, bekannte Gerüche oder das Ausüben gewohnter Tätigkeiten. Die noch vorhandenen Fähigkeiten sollen bestmöglich erkannt und gefördert werden."

Erfolgreiche Zeritifizierung
Dietmar Königsegger, der die Prüfung im Haus durchgeführt hat, ist von den guten Quoten bei der Erstzertifizierung angetan: "Im Seniorenwohnheim Abtenau besteht sehr gute Pflege." So konnten bei den zu kontrollierten Punkten, wie Milieugestaltung, Alltagsnormalität, Hausideologie, aber auch im Punkt Dokumentation jeweils weit über 70 Prozent vergeben werden. Beim Festakt übergab er das Zertifikat an Sebastian Flohr, Bereichsleiter OGII im Haus. Auch Bgm. Johann Schnitzhofer stellte sich als Gratulant ein und begrüßte das Engagement und die Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung, die das Seniorenwohnheim bereichert.

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