Kultur
Ingo Vogl glaubt an eine "neue Normalität" nach der Krise
Kulturschaffende sind oft selbstständig und haben es in der Krise immer nicht leicht. Doch der gebürtige Halleiner Ingo Vogl ist Kabarettist und nutzt diese Zeit.
HALLEIN. Sämtliche Veranstaltungen bis Ende April beziehungsweise Mitte Mai mussten abgesagt werden – das trifft auch den Kabarettisten Ingo Vogl hart. Für Mai und Juni zu planen sei schwierig, weil keiner wisse, wie es weitergeht, erzählt uns der Halleiner. Seine Einnahmen sind innerhalb weniger Stunden für die nächsten Monate auf null gesunken. Dies sei spürbar bitter, so der selbstständige Kulturschaffende. "Aber ich habe den Eindruck, dass die Regierungsmaßnahmen auch meine Mitarbeiterin und mich unterstützen werden", hofft Vogl.
Österreich ist ein Vorbild
Trotz der Tatsache, dass die aktuelle Gesetzeslage Kulturschaffende in ihrem Handeln stark einschränkt, empfindet Vogl das österreichische Krisenmanagement als sehr vorbildlich. "Diese Vorgehensweise bietet am allerbesten die Chance, dass wir die Krisensituation gut umgehen können", so der Kabarettist. In seinem täglichen Leben in Salzburg bemerkt er, dass die Bevölkerung motiviert ist zusammenzuhalten.
"Es wird eine neue Normalität entstehen"
Ingo Vogl ist sich sicher, dass es nach der Krise wieder zu einem Regelbetrieb kommen wird – aber es werde eine neue Normalität geben, mit der wir uns auch wohlfühlen werden. "Wir werden uns wieder mehr auf unsere regionalen Ressourcen konzentrieren, mehr wertschätzen, was wir in der Region schaffen und leisten können und klimaschonender arbeiten", stellt sich Vogl die Zukunft vor. Und bei einem ist er sich ganz sicher: Die Kultur wird nicht aussterben.
"G'sundheit" immer noch im Trend
Der Kabarettist hat bereits seit Längerem das Thema Gesundheit bei seinen Auftritten ins Zentrum gerückt. Geplant wäre für die nächsten Veranstaltungen ein 30-jähriger Rückblick gewesen, doch aus aktuellem Anlass, bleibt er inhaltlich bei "G'sundheit". "Ich werde am Montag um 11 Uhr mit einem Programm über meine Website online gehen", verrät der Halleiner. Humor ist auch in Krisenzeiten ein wichtiger Begleiter, denn Veränderungen und Einschränkungen machen den Menschen Angst. "Eine kleine Pause mit Humor und Lachen hält uns gesund", so Vogl, der auch im Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes ehrenamtlich tätig ist.
Hoffnung für die Zeit danach
Krisen kann man auch als Chance sehen. "Ich hoffe, dass wir aus dieser Herausforderung lernen, dass uns dann der Mensch und die menschlichen Kontakte wichtiger werden als Besitz und Geld", sagt Vogl und ergänzt "und dass mein Publikum ins Theater zurückkehrt."
Menschen, die in dieser aktuellen Zeit Angst haben, rät er, nicht ständig alle neuen Krisen-Berichte zu lesen und viel telefonischen Kontakt zu Freunden und Familie zu pfelgen.
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