Anny Wass
Künstlerin aus Oberalm hält China den Spiegel vor
Die gebürtige Oberalmerin Anny Wass hat sich in das Herz Chinas begeben, kurz vor Corona.
HALLEIN. Im Oktober schien in Wuhan noch alles in Ordnung zu sein. Oder doch nicht? Anny Wass verbrachte ihre "Residency" als Künstlerin dort, kurz vor dem Ausbruch des Coronavirus. Fast schon prophetisch erkannte sie gewisse Probleme und hielt diese künstlerisch fest. So zeigt sie sich auf einem ihrer Bilder mit Schutzmaske in einem Teich stehend, wo die Einheimischen Nahrungsmittel entnehmen, aber gleichzeitig auch Abwasser darin entleeren. Fotografien, Skulpturen, Mode: Die gebürtige Oberalmerin beschäftigt sich in ihrer Ausstellung, die bis zum 28. August im Kunstraum pro arte zu sehen ist, mit ihrer Zeit in China und den Spuren, die diese hinterlassen haben.
Nähe und Distanz
Viele Bilder von Anny Wass spiegeln das Verhältnis zur Kultur in China wider. "Ich wollte damit aufzeigen, dass die Gesellschaft zu jedem Zeitpunkt im Alltag autoritär regiert wird", erklärt die Künstlerin. Auf den Bildern ist immer wieder nur Anny Wass zu sehen: Damit soll verdeutlicht werden, wie gleichgeschaltet das System ist. Auf einem anderen Foto halten sich die Figuren mittels Bambusstangen auf Distanz, ebenfalls ein Verweis auf das gesellschaftliche Klima in China.
"Kultur geht wieder aufwärts"
Neben ihren Eindrücken aus Wuhan hat Anny Wass auch einige Montagen, Skulpturen und designte Mode ausgestellt. Spezialisiert ist die Künstlerin auf Design und Fotografie, ihre Leidenschaften sind Farbe und Detail. Die Eröffnung vergangenen Donnerstag war gut besucht, Kulturstadträtin Rosa Bock: "Ich bin froh, dass es mit der Kultur wieder aufwärts geht. Anny Wass ist eine herausragende Künstlerin, ihr Werk zeugt von Leben und Vielfalt."
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