Flut in Hallein
"Ohne Hilfe hätte ich das nicht mehr geschafft"

Andrea Höftberger in der neuen Praxis. | Foto: Thomas Fuchs
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Allgemeinmedizinerin Andrea Höftberger stand vor den Trümmern ihrer Praxis. Doch es ging gut aus.

HALLEIN. Eigentlich wollte Andrea Höftberger am Freitag, dem 17. Juli 2021, über das Wochenende nach Graz fahren. Doch zu Mittag kam die Hochwasser-Meldung herein. "Das erschien mir alarmierend, ich habe dann beschlossen, nicht loszufahren", erklärt Andrea Höftberger. Stattdessen ging sie von ihrer Praxis nach Hause. Doch um 21.30 Uhr rief sie eine Kollegin am Telefon an: "Der Kothbach ist übergegangen, die Stadt wird vom Hochwasser überschwemmt!" Andrea Höftbergers Praxis lag am Halleiner Florianiplatz, einem der Epizentren des Hochwassers. Höftberger machte sich sofort auf den Weg und traf um 22 Uhr in der Praxis ein.

Große Hilfsbereitschaft

"Alles war zerstört", erinnert sich die Allgemeinmedizinerin. Die Praxis lag etwas unter dem Niveau der Fußgängerzone, die Fluten drangen durch Fenster und Türen. Mehr als einen Meter hoch stand das Wasser in der Praxis – oder dem, was davon übrig war. "14 Jahre habe ich in dieser Praxis ordiniert", weiß Höftberger. Seit 19 Jahren hat die Medizinerin einen Kassenvertrag in Hallein. Nun war alles zu Ende. "Zuerst konnte ich es nicht glauben, ich dachte, mir kann so etwas nicht passieren. Aber dann dachte ich mir: Du bist noch zu jung für die Pension." Also versuchte Andrea Höftberger zu retten, was zu retten war. "Sehr viele Menschen haben mir geholfen, die Hilfsbereitschaft war unglaublich." Laut Andrea Höftberger packten rund 20 bis 30 Personen mit an. Freunde, Kollegen und auch Fremde halfen dabei, die Schäden zu beseitigen.

Daten gerettet

Zunächst wusste Andrea Höftberger noch nicht, wie es beruflich weitergehen sollte. Die Schäden waren enorm. Höftberger hatte keinen Arbeitsplatz mehr, die Fixkosten blieben aber. Auch der Computer mit sämtlichen Daten war zerstört. "Glücklicherweise hatte ich alles auf einem USB-Stick abgespeichert, so konnte ich die Daten meiner Patienten alle retten." Nach zehn Tagen wusste sie: "Ich will wieder arbeiten! Wenn man jahrelang selbstständig war, möchte man nicht mehr angestellt sein", erklärt Höftberger.

Ein Neuanfang

Wenig später kam dann die Rettung: "Ich wurde informiert, dass eine Praxis am Rainerkai drei frei war." Seit dem 1. Oktober kann Andrea Höftberger ihren Beruf als Allgemeinmedizinerin wieder wahrnehmen. Bis auf wenige Gerätschaften, die noch ausstehen, ist alles wieder wie zuvor, nur die Räumlichkeiten sind größer. Der Sturm hat sich gelegt, Andrea Höftberger blickt jetzt positiv in die Zukunft. "Ich bin wirklich dankbar für alles und vor allem für jene Menschen, die mich damals nicht alleine gelassen haben."

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Andrea Höftberger in der neuen Praxis. | Foto: Thomas Fuchs
Das Hochwasser hinterließ Spuren der Zerstörung. | Foto: Höftberger
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