Sie machen ihren letzten Atemzug am Berg

Der Weg ins Gelände sollte gut durchdacht werden. | Foto: Karina Langwieder
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SALZBURG. Im Jahr 2018 (1.1. bis 31.12.) sind in Österreich 268 Menschen im Alpinraum tödlich verunglückt. Im Land Salzburg mussten insgesamt 36 Menschen bei Alpinunfällen ihr Leben lassen – das sind allerdings elf weniger als im Vorjahr, wie aus der Statistik vom Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit/BM.I Alpinpolizei hervorgeht. Auch im Hinblick auf ganz Österreich gab es letztes Jahr weniger Alpintote sowie Verletzte als im Jahr 2017. "Diese Entwicklung ist erfreulich, zeigt aber auch, wie wichtig Präventionsarbeit im Bergsport ist. Jeder Todesfall ist einer zu viel", so Karl Gabl, Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit. "Österreich befindet sich in der glücklichen Lage, dass es über ein hervorragend organisiertes Bergrettungs- und Notfallsystem verfügt", wissen die Experten vom Kuratorium.

"Tod am Berg" ist eine Männerdomäne

85 Prozent der am Berg verunglückten Menschen in Österreich 2018 sind männlich. "Männer sind einfach risikofreudiger", so ein Bergsportler. Sehr viele Todesopfer in Österreichs Bergen kommen aus dem europäischen Raum, der Großteil (60 Prozent) sogar aus Österreich selbst. „Eine wirkungsvolle Aufklärungs- und Präventionsarbeit zur Ausübung des Alpinsports beginnt am besten bereits im Kindesalter. Schulsportwochen im Sommer und Winter sowie Tritt-Gehschulungen, Parcours (Biken, Laufen etc.) sowie Kurse bei alpinen Vereinen und Verbänden können hier ein Ansatz sein“, weiß Gabl. Doch die Statistik des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit/BM.I Alpinpolizei zeigt, dass nicht die Jungen sterben, sondern die etwas ältere Generation: Die meisten Alpintoten waren 2018 im Alter von 51 bis 60 Jahren und einige auch älter.

Die gefährlichsten Disziplinen

Die Bergsportdisziplin mit den meisten Unfalltoten im Jahr 2018 in Österreich war Wandern und Bergsteigen (35 Prozent). Allein im Bundesland Salzburg kamen dabei letztes Jahr 13 Menschen ums Leben, österreichweit waren es 88 Unfalltote. Der zweite Platz bei den gefährlichsten Bergsportdisziplinen gehört dem Skifahren im gesicherten Skiraum. In Salzburg starben dabei im Vorjahr neun, in ganz Österreich 30 Personen. 

Suizid am Berg

18 Menschen haben sich 2018 in Österreich, beispielsweise durch den Sprung von einem Bergmassiv, das Leben genommen. In Salzburg waren es zwei. Vom Dachstein seien immer wieder welche gesprungen, so ein Skifahrer in der Gondel. "Wie sich wohl dieser Flug anfühlt", fragt sich ein anderer.

Lawinenabgänge

95 Lawinenunfälle wurden 2018 in Österreich von der Alpinpolizei registriert, wobei 15 Personen starben. „Die Lawinenrettung und der Umgang mit der persönlichen Schutzausrüstung sollte jedes Jahr trainiert und aufgefrischt werden, um bestmögliche Sicherheit gewährleisten zu können. Auch ein defensives angepasstes Verhalten und eine gesunde Portion Einschätzung des Eigenkönnens sowie die Warnungen der Warndienste sind ernst zu nehmen“, sagt Gabl, selbst Berg- und Skiführer und Meteorologe.

Blick auf 2019

Das Jahr 2019 hat mit enormen Schneemassen und Schneechaos begonnen. In Österreich gab es unter anderem deshalb in Summe bereits 13 Alpintote, davon drei in Salzburg. (vorläufige Zahlen bis 14.1. – Quelle: Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit/BM.I Alpinpolizei)

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