Hallein
Tödlicher Unfall bei der AustroCel
Ein 55-jähriger Arbeiter aus Bad Vigaun war am Mittwoch tödlich verunglückt. Ein Gasdruckrohr riss auf und rund 150 Grad heißes Schwefeldioxid benetzte den Arbeiter, der sich unter dem Rohr befand.
HALLEIN. Laut AustroCel-CEO Jörg Habring habe der Mann "keine Chance mehr gehabt." Gefunden wurde der Tote von Feuerwehrmännern in schwerem Atemgerät. Drei Mitarbeiter der Austrocel sowie zwei Mitarbeiter einer benachbarten Firma wurden von ausgetretenem Schwefeldioxid leicht verletzt und mit Atembeschwerden ins Krankenhaus gebracht. Auch wurde eine Frau mit Kind aus der Umgebung leicht verletzt. Der Betrieb der Firma ist vorerst geschlossen, laut Harbring so lange bis der Unfall vollständig aufgeklärt werden kann.
Kritik von Grünen und ÖVP
Kritik am Krisenmanagement kam vergangene Woche von der Klubobfrau der Grünen und Halleiner Gemeinderätin Kimbie Humer-Vogl. Die Warnung über Radio sei zu spät ausgegeben worden, Humer-Vogl kritisierte weiters, dass kein Zivilschutzalarm gegeben wurde. Auch Halleins Vizebürgermeister Florian Scheicher (ÖVP) schloss sich der Kritik an. AustroCel CEO Jörg Habring wie das zurück: "Wir haben sofort über Homepage und Presseaussendung informiert". Dass die Stadtfeuerwehr Hallein eine halbe Stunde nach dem Vorfall informiert worden war, erklärt sich laut Harbring damit, dass "sich die Betriebsfeuerwehr zuerst ein Bild machen musste". Scheicher forderte einen runden Tisch zur Aufklärung des Falls, auch Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) schloss sich dem an, warnte aber davor „auf dem Rücken eines Toten politisches Kleingeld zu machen“.
Die Einsatzkräfte und das Rote Kreuz waren am Mittwoch vor Ort. Für die Hauptwache der Feuerwehr Hallein wurde ein Vollalarm ausgelöst. Insgesamt waren 12 Fahrzeuge von der Hauptwache Hallein und vier Fahrzeuge der Betriebsfeuerwehr AustroCel im Einsatz. Auch Polizei und gerichtlich beeidete Sachverständige waren vor Ort, Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft ermitteln.
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