Harte Zeit für die Kultur?

Sind die Mieten für Halleins Kulturstätten zu teuer? Im Bild das Stadtkino/-theater.
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  • hochgeladen von Theresa Kaserer-Peuker

HALLEIN (tres). Will man als Veranstalter den Ziegelstadl Hallein mieten, so kostet das im Normalfall um die 1.000 Euro pro Abend.
Die ermäßigte Miete für Halleiner Vereine kostet 500 Euro - noch nicht inkludiert ist hier die Technik.

In Ausnahmen, vielleicht mit einer guten Verhandlungstaktik und nach Rücksprache mit der Kulturabteilung der Stadt zahlen Veranstalter weniger als 500 Euro.
Auch für die Miete im Stadtkino muss man 1.200 Euro hinblättern.

Gewinn schwer möglich

Schon länger werden deshalb Stimmen laut, dass die Stadt Hallein für Veranstaltungen zu teuer sei. Dieses Geld müsse nämlich, gerade z. B. bei Multimedia-Vorträgen, erst mit dem Ticketverkauf wieder hereingebracht werden.

Bei einer Miete von 1.200 Euro für das Stadtkino benötigt ein kleiner Veranstalter bei einem Ticketpreis von z. B. 12 Euro also 100 Zuschauer, um überhaupt mit einer schwarzen Null auszusteigen. Gewinn hat er dann noch keinen gemacht.

Kritik kommt auch von Kulturforum Hallein-Chef Friedl Bahner: "Die Aufgabe der Stadt Hallein ist es, Kulturschaffende in der Weise zu unterstützen, dass Kultur überhaupt möglich ist und damit den Wert der Kultur in der Stadt zu erhöhen."

Halleiner spielen gratis?

Kulturstadträtin Eveline Sampl-Schiestl habe es da "sicher schwer, aber sie braucht Unterstützung, um den Wert der Kultur an die Spitze der Halleiner Stadtgemeinde zu tragen und denen zu sagen, wie wichtig Kultur für die Stadt ist", sagt Bahner.

Kurt Schwaiger, der gerade mit der Inszenierung von Carl Orffs "Weihnachtsspiel" im Ziegelstadl beschäftigt ist, erinnert sich: "In den 1960er Jahren war es z. B. möglich, unter Kulturstadtrat Karl-Heinz Mann, dass alle Halleiner Vereine, zusätzlich zur Kulturförderung, gratis die Halleiner Kulturstätten für Aufführungen nutzen konnten. Nur Auswärtige mussten zahlen. Das hat die Stadt natürlich Geld gekostet - und das in wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten - aber nur so war Kultur in Hallein möglich. Jetzt frage ich mich in meiner Naivität, die ich vielleicht habe: Warum geht das heute nicht auch?"

Eine Burg mieten ist günstiger

Korrekterweise muss gesagt werden, dass das Halleiner Weihnachtsspiel "A Stern kummt auf" den Ziegelstadl für die 5 Veranstaltungsabende im Dezember von der Stadtgemeinde gratis zur Verfügung gestellt bekommt.

Zum Vergleich: Mietet man den großen Saal der Burg Golling (aus dem 13. Jahrhundert), der Platz bietet für bis zu 100 Personen, so kostet das 390 Euro. Falls man lieber draußen sitzen will: Im Burghof haben 250 Personen Platz. Die Miete für Burghof inklusive Burgbühne kostet ebenfalls 390 Euro pro Tag.

Warum so teure Mieten?

Fragen wir die heutige Kulturstadträtin: Warum sind die Saalmieten in Hallein so teuer? Oder sind sie das gar nicht?
"Wir unterstützen die Halleiner Vereine über die Kulturförderung. Wir haben Veranstaltungshallen mit verschiedenen Größen. Ganz umsonst kann man die auch nicht hergeben, die Infrastruktur muss ja erhalten werden und das kostet. Wir versuchen aber immer, unseren Kulturschaffenden entgegen zu kommen", sagt Sampl-Schiestl.

Bürgermeister Gerhard Anzengruber erklärt: "Wir müssen als Stadt sparsam, wirtschaftlich und zweckdienlich haushalten. Es darf auch keine Bevorzugung einzelner Vereine geben. In Hallein gibt es 180 Vereine. Wenn die sich bereit erklären, auf die Förderung zu verzichten und sie dafür lieber kostenlos unsere Spielstätten nutzen wollen, dann kann man darüber gern mit mir reden."

Die Subventionen der Stadt Hallein in den Bereichen Jugend, Kultur, Sport, Soziales und Integration betragen 2014 insgesamt 2 Millionen Euro.

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