Rußbach ist Frau Holles Liebkind
Der Dachstein bringt Rußbach den meisten Schnee. Trotzdem haben die Abtenauer die meisten Nächtigungen.
TENNENGAU/RUSSBACH (tres). Bürgermeister Josef Grasl freut sich, dass Rußbach so ein Schneeloch ist: "Die Schneelage in unserer Gemeinde war jetzt auch die letzten Wochen immer perfekt, obwohl es rundherum grün war."
Das Problem sei eher, dass "uns das niemand glaubt, dass wir so viel Schnee haben, wenn es bis Abtenau hinein aper ist." Und zwar nicht nur Kunstschnee haben die Rußbacher zuhauf, sondern tatsächlich "richtigen" Schnee: "Rußbach ist schneeweiß!", verkündet der Bürgermeister stolz, denn nicht einmal die Tiroler könnten mit der Lammertaler Gemeinde mithalten: "Wo bei denen erst ab 1.500 - 2.000 Meter der Naturschnee beginnt, haben wir ihn schon mit unseren 800 Metern."
Es lebe der Dachstein!
Dass Rußbach das schneesicherste Gebiet im Tennengau ist, hänge mit dem Dachstein zusammen, weil dort die Wolken "hängen bleiben" und dem Ort darunter viel Niederschlag bringen.
Zudem ist Rußbach begünstigt, weil der Wind dort selten bläst: "Wenn in Abtenau, Golling und Annaberg der Föhn den Schnee wieder wegputzt, bleiben wir verschont. Nur die in St. Martin im Pongau haben ähnliches Glück wie wir."
Ein Glück ist das auch für die Wintersportfans, die in nur sechs Gehminuten vom Ortszentrum Rußbach auf die Pisten der Skiregion Dachstein-West gelangen. Trotzdem ist Rußbach nicht die übernachtungsstärkste Gemeinde im Lammertal.
"Verschlafenes" Oberalm
Die Touristen (meist Deutsche) genießen zwar den Rußbacher Schnee, übernachten aber bevorzugt in Abtenau (98.291 Übernachtungen im Winter 2013/14), Annaberg-Lungötz (80.616) und St. Martin am Tennengebirge (66.070).
In Rußbach nächtigten im Winter 2013/14 lediglich 39.618 Personen. Zum Vergleich: In Hallein gab es 29.600 Nächtigungen. In Oberalm wollten bzw. konnten im Winter 2013/14 am wenigsten übernachten: 446 Personen.
Der Tennengau ist der nächtigungsärmste Bezirk Salzburgs: Im vergangenen Winter fielen nur 430.377 der 14,125.566 Übernachtungen auf den Tennengau. Auch den meisten Rückgang musste der Bezirk verbuchen (-4 %).
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