"Wir haben keine Prestigebauten"
Er ist stolz auf Oberalm, aber zwei Geschäfte bereiten ihm Sorge: Oberalms Bürgermeister im Interview.
Interview von Theresa Kaserer
Bezirksblatt: Der Löwensternpark wird nun ja nicht zum Gewerbegebiet, sondern zur Freizeitanlage. Was ist geplant?
GERALD DÜRNBERGER: "Spätestens im Frühjahr 2017 wird der Park für die Bevölkerung nutzbar sein. Wir überlegen uns gerade ein Konzept, wie wir den Park anlegen werden. Auf jeden Fall wird es Sitzgelegenheiten geben. Angedacht ist eine Slackline, ein paar Schaukeln für die Kinder und anderes Mobiliar. Der Park soll für Alt und Jung interessant sein. Es wird ein Ort zum Erholen. Nebenan hat der Bauer seine Kühe, die wird man auch beobachten können. Sie bleiben aber eingezäunt."
Was ist die größte Herausforderung bei diesem Projekt?
GERALD DÜRNBERGER: "Definitiv die Erstellung des Baumkatasters. Experten beurteilen gerade, welche Bäume krank sind und gefällt werden müssen, damit es dann später keine Gefährdung von Menschen gibt. 376 Bäume und Sträucher wachsen auf diesem Areal, die werden alle begutachtet. Das müssen wir zuerst alles pipifein aufarbeiten."
Es gab im vergangenen Jahr eine Bürgerbefragung bei der die Oberalmer ihre Ideen für ein schöneres Oberalm kundtun konnten. Was ist daraus geworden?
GERALD DÜRNBERGER: "250 Seiten an Ideen, die nicht in der Schublade verschwunden sind, sondern alles Ideen, die aufgearbeitet werden. Die Gemeindevertretung wird schauen, welche Ideen umsetzbar sind und welche nicht. Oft schließen sich Ideen ja auch gegenseitig aus. Aus den umsetzbaren Vorschlägen entsteht dann ein Masterplan für Oberalm. Ich schätze, im Herbst wird dieser von der Gemeindevertretung beschlossen."
Auf welche umgesetzten Projekte sind Sie als Bürgermeister besonders stolz?
GERALD DÜRNBERGER: "Darauf, dass wir in den vergangenen zehn Jahren alle öffentlichen Gebäude, wie z. B. Schule und Kindergarten, sanieren konnten und das nach dem neuesten Stand der Technik. Und darauf, dass unsere Kinderbetreuung ein Vorzeigeprojekt ist. Oberalm wird als positive Gemeinde wahrgenommen. Mein Motto ist Sparsamkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit. Wir haben in Oberalm keine Prestigebauten, wir haben uns immer nur das geleistet, was wir wirklich brauchen. Stolz bin ich auch darauf, dass wir in der Gemeindevertretung so gut zusammenarbeiten, egal welche Partei, jeder wird ernst genommen und wertgeschätzt. Das schafft ein gutes politisches Klima."
Wie passen die zwei Hanf-Geschäfte mitten im Zentrum zum positiven Image der Gemeinde Oberalm?
GERALD DÜRNBERGER: "Das stimmt, die sind der einzige Wermutstropfen. Sie sind wirklich kein Renommee für Oberalm. Ich bin ein absoluter Gegner von diesen Geschäften, aber scheinbar sind sie legal. Ich weiß, auch Alkohol und Zigaretten sind Drogen. Ich finde, auch diese legalen Drogen werden der Jugend zu leicht zugänglich gemacht."
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