Wohnungspreise steigen
Die Nachfrage nach Immobilien am Land nimmt stetig zu
Eine aktuelle Immobilienumfrage zeigt eine hohe Nachfrage nach Immobilien in den Bezirken. Die Preise ziehen an. Beim Land Salzburg steigen die Beratungszahlen für Förderungen. Experten warnen vor voreiligen Schlüssen zur weiteren Marktentwicklung.
SALZBURG/HALLEIN. Die Wohnungspreise sind 2020 nach einer kurzen stagnierenden Phase im April 2020 landesweit angestiegen. Ein Trend zum Wohnen am Land ist laut einer RE/MAX Erhebung spürbar.
Ungebremst hohe Nachfrage
Eine seit Jahren ungebremst hohe Nachfrage sieht der Immobilienexperte Christian Orasche aus Hallein. Für ihn ist eine Veränderung der aktuellen Nachfragesituation nicht in Sicht, da die Angebote tendentiell geringer geworden sind. "Die Nachfrage nach Wohnimmobilien ist ungebremst hoch, insbesondere im Bereich der Kapitalanleger ist eine noch stärkere Nachfrage spürbar. Die Gründe liegen einerseits in den wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund der aktuellen Situation, andererseits an den äußerst günstigen Kreditzinsen, verbunden mit einem steigenden Niveau der Mietpreise", beurteilt Orasche die Marktlage. Aufgrund der erhöhten Nachfrage ist laut dem Makler auch im Tennengau mit steigenden Preisen zu rechnen. Orasche betont aber, dass es aus seiner Sicht unseriös wäre, voreilig Schlüsse zu ziehen, da die finanziellen Auswirkungen der Pandemie noch nicht in vollem Umfang am Markt angekommen sind.
Wohnberatung beim Land Salzburg angestiegen
Gleichzeitig wird die Wohnberatung beim Land Salzburg verstärkt nachgefragt. Hintergründe sind ein durch die Corona-Krise verbundener Anstieg der Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit.
„Hauptsächlich geht es in den Beratungen um Beihilfe, die von Mieterinnen und Mietern in Anspruch genommen werden kann. Es werden aber auch weiterhin die Förderungen für den Wohnungskauf, dabei auch die Form des Mietkaufs, und für den Bau oder die Sanierung von Häusern stark verwendet. Die Anfragen werden überwiegend von Bürgerinnen und Bürgern als Förderwerber gestellt, aber auch durch Banken und Bauträger“, so Klambauer.
Darüber hinaus wurde die Zunahme von Anfragen durch Selbstständige verstärkt vom SIR festgestellt, betont die Baulandesrätin.
„Ein Anstieg der Expertenberatungen des SIR (Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen) um mehr als zehn Prozent ist ein deutliches Signal, wie wichtig eine umfassende Information zur Wohnbauförderung und Wohnbeihilfe ist. Mit verlängerten Stundungen und finanziellen Hilfen für Selbstständige wird zusätzlich unterstützt“ betont Klambauer.
Immobilien als Anlage
„Gerade in unsicheren Zeiten, wie 2020, setzen die Menschen stärker denn je auf den Wert von Immobilien“, erläutert Thomas Aufischer, Geschäftsführer der RE/MAX Premium Group. „Aber gerade in Krisenzeiten erfordert die Immobilienvermittlung noch mehr Vertrauen für die erfolgreiche Vermarktung und damit neue Überlegungen und Zugänge. Das ist unsere Herausforderung, unsere Aufgabe und zwar sowohl für die Verkäufer, als auch für die Käuferseite.“
Die Preise in der Region sind im Vergleich zu 2019 um rund drei Prozent gestiegen. Generell wird von einem hohen Preisniveau gesprochen. Ein Trend nach Einfamilienhäusern in der Preisklasse bis 350.000 Euro ist feststellbar. Die Käufer kommen häufig aus dem städtischen Bereich. Für das Bundesland Salzburg erwarten Immobilien-Experten 2021 generell eine massiv stärkere Nachfrage: Sie soll von +2,8 auf +6,3 Prozent anspringen. Die Angebotsknappheit soll sich mit -0,3 Prozent nicht mehr wesentlich zuspitzen. Besonders der Druck auf Randlagen in Ballungsgebieten soll zunehmen.
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