Kinderbetreuung
Wirtschaft wird bei Ferienbetreuung aktiv
74 Mitarbeiterkinder zwischen fünf und 13 Jahren werden im Bosch-Werk Hallein vier Wochen lang im Sommer betreut.
HALLEIN. Die Arbeiterkammer Salzburg (AK) ließ über das Meinungsforschungsinstitut "Ifes" abfragen, wie schwierig die Organisation der Ferienbetreuung für Salzburger Eltern sei. Das Ergebnis war eindeutig: "Für rund ein Viertel aller Eltern war es schwierig, im letzten Sommer die Ferienbetreuung für ihr Kind zu organisieren. Ganz besonders waren davon Alleinerziehende betroffen. Von ihnen gab die Hälfte an, große Probleme mit der Ferienbetreuung gehabt zu haben", berichtet AK-Präsident Peter Eder von den Umfrageergebnissen.
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"Wirtschaft muss mithelfen"
Neben der Politik sei auch die Wirtschaft gefragt, die Situation für die Eltern zu verbessern, sagt Eder und führt als Best-Practice-Beispiel „Ferien im Betrieb“ von den Salzburger Kinderfreunden an. Bei diesem Angebot kommt Personal der Kinderfreunde direkt in den Betrieb, um vor Ort die Betreuung anzubieten. "Das hat mehrere positive Effekte: Eltern sparen sich lange Wege und die Kinder können die Arbeitsstätte ihrer Eltern kennenlernen", sagt Eder.
Bosch-Werk ist Vorreiter
Als Vorreiter führt Peter Eder das Bosch-Werk in Hallein an. Seit zwei Jahren bietet die Firma Ferienbetreuung für Mitarbeiterkinder über die Kinderfreunde an. Da der Andrang vergangenes Jahr so groß war, werden heuer sogar zwei Gruppen eingerichtet. Für Beschäftigte der Firma Bosch ist das Angebot kostenlos, die Finanzierung trägt die Firma.
74 Kinder in Betreuung
"Mit unterschiedlichen Maßnahmen wollen wir uns als attraktiver Arbeitgeber positionieren, dazu gehört auch die Ferienbetreuung im Sommer. 45 Kinder zwischen fünf und 13 Jahren wurden im Vorjahr vier Wochen lang bei uns im Bosch-Werk in eigens dafür eingerichteten Räumlichkeiten pädagogisch betreut. Es freut uns sehr, dass für den diesjährigen Sommer bereits 74 Kinder angemeldet sind", sagt Uwe Zeise, Kaufmännischer Leiter im Bosch-Werk Hallein.
"Das spricht für uns als Arbeitgeber"
Nicht nur die Mitarbeiter und deren Familien profitieren von diesem Angebot, denn, "die Ferienbetreuung ist ein Maßnahme, die uns als Arbeitgeber in Region attraktiver macht. Wenn der Arbeitgeber gesundheitliche und soziale Angebote anbietet, ist die Belegschaft motivierter, loyaler und man bekommt schneller die richtigen Leute", ist sich Zeise sicher.
Die Betreuung findet direkt in umgestalteten Räumen im Werk in Rif statt. Aufgrund diverser Sicherheitsvorschriften hat Bosch einige Adaptierungen vornehmen müssen und sich diesbezüglich mit der AUVA abgestimmt. Die Kinder werden unter dem Aspekt der „gesunden Ernährung“ vom hauseigenen Betriebsrestaurant bekocht.
Programm abwechslungsreich gestalten
"Wir versuchen die Kinder mit einem abwechslungsreichen Kultur-, Sport- und Naturprogramm zu begeistern, beispielsweise mit Besuchen des Salzbergwerks oder der Wasserspiele in Hellbrunn, mit Ausflügen in den Kletterpark und natürlich Wanderungen in der Glasenbachklamm", sagt Zeise.
Ausflüge bezahlt die Arbeiterkammer
Die Arbeiterkammer unterstützt Bosch heuer und übernimmt alle anfallenden Eintrittskosten bei diversen Ausflügen. „Dieses Angebot gilt für alle Betriebe mit Betriebsrat, die in den Ferien eine Betreuung im Betrieb anbieten", sagt der AK-Präsident. "Wir haben uns zu dieser Form der Unterstützung entschlossen, weil es in jedem Betrieb Eltern gibt, die sich diese Ausflüge nicht leisten könnten. So entstehen keine 'zwei Klassen' unter den Kindern, weil alle mitfahren können."
„Unser Ferienteam macht jeden Tag zu etwas Besonderem für die Kinder, während die Eltern ihren beruflichen Verpflichtungen nachgehen können – ohne sich Sorgen um ihre Kinder machen zu müssen“, erklärt Vera Schlager, Geschäftsführerin der Kinderfreunde Salzburg.
In Salzburg bieten neben Bosch auch z.B. Raiffeisen, Sparkasse und Sony diese Form der Ferienbetreuung an.
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