Den Schnee in Stadtnähe auskosten

Auch Schneeschuhwandern kann ermüden. | Foto: Zinkenlifte
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  • Auch Schneeschuhwandern kann ermüden.
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DÜRRNBERG. Peter Grander (34) ist seit wenigen Wochen neuer Geschäftsführer der Zinkenlifte am Dürrnberg, die als GmbH im Besitz der Stadt Hallein sind. Die beiden Jahre davor war er bei den Gletscherbahnen Kaprun tätig. Er ist mit Herzblut Touristiker. Seine Eltern bewirtschafteten 30 Jahre lang ein Hotel. Seit er denken kann, ist er also in diese Branche eingebunden. Den Bezirksblättern gab er ein ausführliches Interview zu künftigen Plänen und bestehenden Angeboten rund um den Zinkenkogel.

Bezirksblätter: Wie waren Ihre ersten Wochen mit der neuen Aufgabe?
PETER GRANDER: Ich bin vielbeschäftigt, weil ich ja von Null weg anfange. Meine Vorgängerin Gabi Pichler hat das Ganze als Agentur geführt, das heißt es gab noch gar keinen Bürostandort. Ich bin also dabei, alles zu implementieren: Technik, Büroausstattung, etc. Ich sehe das positiv, und mit der Unterstützung der Stadt geht das gut. Was die Zinkenlifte selbst anbelangt: Da beginne ich gerade, mit Grundstückseigentümern und Anrainern zu kommunizieren und erst mal vorstelllig zu werden. Es ist für mich essentiell, alle Entwicklungen abzustimmen, ohne Grundstückseigentümer geht nichts. Sämtliche Pistenflächen und unser Angebotsraum mit Liften ist ja deren Eigentum, das sie der Stadt und den Zinkenliften in Dienstbarkeit zur Verfügung gestellt. Sämtliche Veranstaltungen müssen akkordiert werden. Fix ist schon, dass der USI-Zinken-Run (Tourengeherveranstaltung am 19. Jänner, Anm.) und die Keltentrophy (Duathlon mit Traillauf und Skitouren am 20. Jänner, Anm.) wieder stattfinden werden.

Was werden Sie anders machen, als es bisher lief?
Ich gehe völlig unbelastet an meine neue Arbeit heran. Da orientiere ich mich nicht nach hinten, sondern nach vorne. Jeder hat seinen eigenen Stil, ein Unternehmen zu führen.
Mir sind drei Dinge besonders wichtig: erstens eine offene Kommunikationskultur mit allen Beteiligten zu leben, zweitens als Schnittstelle zwischen Politik, Bergpartnern wie dem Skiclub und dem Stüberl, Touristikern und Grundstückseigentümern zu fungieren und drittens, wie gesagt, gemeinsam mit den Beiräten der Zinkenlifte, den Grundbesitzern und Anrainern einen Plan zu etnwickeln und sukkzessive umsetzen – ich halte nichts von Schnellschüssen oder Einzelangeboten ohne klares Themendach. Step by step, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

Worauf dürfen sich die Halleiner Skifahrer in der kommenden Saison freuen?

Grundsätzlich sehe ich den Zinken als Schneeerlebnisberg. Von Snowtubing über Schneeschuhwandern bis hin natürlich zum Skifahren kann man hier vielerlei ausüben. Super ist das von der Orthografie her optimale „Zinki-Kinderland“. Durch den Gegenhang kann nix passieren, und zwischen den Liften liegen nur wenige Gehminuten. Die Kompaktheit unseres Skigebiets hat Vorteile, etwa dass man die Kinder nicht verliert. Der Skiklub bietet heuer wieder Weihnachtsskikurse an für Halleiner Skiclub-Mitglieder – das finde ich extrem wichtig im Sinne der Jugendförderung. Da werde ich mit den Skischulpartnern und Walter Alber, dem Obmann des Skiklubs Hallein, noch Gespräche führen. Im Februar 2018 sind dann die Special Olympics. Ein tolles Programm machen auch unsere Bergpartner Sandra und Christian Lindtner vom Zinkenstüberl: am 3. Dezember geht es los mit dem Bergadvent, da starten wir extra, obwohl noch gar kein Liftbetrieb ist, Berg- und Talfahrten mit dem Doppelsessellift, und zwar vergünstigt. Bei den beiden gibt es dann Glühwein, einen Krampusaufmarsch, Standln mit Angeboten – alles in Abstimmung mit uns.

Was ist das Spezielle am Skigebiet Dürrnberg?
Dass man Schneeerlebnisse in unterschiedlichsten Bereichen genießen kann. Dann das Panorama – nirgends hat man einen so schönen Ausblick. Die Stadtnähe im Sinne der Naherholung ist attraktiv. Was die künftige Produktentwicklung anbelangt, möchte ich im Laufe der Planentwicklung mehr dazu sagen. Der Alpine Skilauf ist das Top-Outdoorevent bei uns: vom Klienkind bis zum sportlichen Fahrer kommen zu uns Leute. Viele Gegenden würden sich wünschen, so ein Anfängergebiet zu haben.

Wie stehen Sie zu Tourengehern?
Wir unterstützen Tourengeher. Bei uns ist das kein Brennpunktthema. Der Zinkenkogel hat sich aufgrund der Stadtnähe logischerweise als Tourengeherberg etabliert. Aus Perspektive des Seilbahnbetreibers freue ich mich natürlich, wenn sie die angeschriebene Aufstiegsroute nehmen. Und Parkplätze können um vier Euro benutzt werden. Sandra richtet im Stüberl sogar Tourengeherabende aus. Es gibt bestimmte Uhrzeiten, nach denen ein Aufstieg nicht mehr erlaubt ist. Das dient dem Schutz präparierender Mitarbeiter und auch der Ruhe für Grundstückseigentümer. Da freuen sich alle, wenn man sich daran hält – ich glaube, ohnehin nur wenige Skigebiete bieten so ausgeweitete Öffnungszeiten für Tourengeher an.

Wie sehen Sie die Zusammeschlüsse zu immer größeren Skigebieten in Innergebirg?
Grundsätzlich sehe ich das positiv. Seilbahnunternehmen sind einfach touristische Zugpferde. Was wäre Kitz ohne Seilbahn? Alles immer mit Maß und Ziel natürlich. Aber kleine Gebiete mit Stadtnähe wie wir haben ganz andere Qualitäten, beispielsweise eine enorme Bedeutung für den Nachwuchs. Wenn es die nicht mehr gibt, fangen viele Kids gar nicht mehr zum Skifahren an. Dass es solch eigenständige, etablierte kleine Gebiete gibt, soll auch so bleiben, sonst geht uns der Nachwuchs aus. Der Aufenthaltstourist hat hingegen meist zwei Hauptmotive: Erstens die Gebietsgröße bzw. Pistenkilometer, zweitens die Schneesicherheit. Da können wir mit unserer Dimension gar nicht mithalten. Dafür schaue ich als Geschäftsführer, ein klares Themendach, eine klare Positionierung zu schaffen, damit die Leute auch zu mir kommen.

Thema Klimawandel: Werden sich die Zinkenlifte vorausschauend Angebote ohne Schnee einfallen lassen (müssen)? 
Ich möchte unbedingt Ganzjahresangebote entwickeln. Vor Dienstantritt war ich im Herbst noch in Deutschland und der Schweiz unterwegs, wo ich mich mit Chefs und Marketingexperten von etablierten Ganzjahresbahnen getroffen hab. Am Pilatus südlich von Luzern oder im Freizeitgebiet Atzmännig, wo sie genau die gleiche Struktur wie wir am Zinkenkogel haben, oder auch bei den Alpsitzbahnen Nesselwang im Allgäu sind sie sehr erfolgreich damit, ganzjährige Angebote zu stellen, die auch ohne Schnee auskommen. Das ist die Zukunft. Was aber keineswegs heißt, dass wir den Skibetrieb nicht weiterführen werden, so wie er jetzt ist.

Wie steht es um Ihre persönliche „Skifahr-Karriere“?
Rennskifahrer bin ich keiner, aber es ist eine große Leidenschaft von mir. Skifahren ist und bleibt cool. Ich gehe gern und viel. Momentan freue ich mich schon auf die ersten Schwünge am Zinkenkogel. Eine Begehung mit dem Betriebsleiter der Zinkenlifte Josef Klein steht noch an.

Interview von Julia Schwaiger

Informationen zum Angebot

ALLGEMEIN

  • "Zinki-Kinderland": mit Babylift, Schlittenhang, Snowtubing, Schneeschuhverleih
  • Kombikarten: mit Watzmanntherme und Salzwelten
  • Gültig: Salzburg Superskicard und Dachstein West Mehrtageskarten
  • Kostenloser Transport: Postbuslinie 44 (inkl. Beförderung Skiausrüstung)
  • Für Tourengeher "offen": Mo-Do 8.30-23.00 Uhr. Fr, Sa, So sind ab 18.30 Uhr alle Pisten gesperrt.
  • In der Kalenderwoche 46 sind schon die ersten Schneekanonen gelaufen.


EVENTS

  • Bergadvent im Zinkenstüberl: jedes Adventwochenende 2017, 11.00-16.00 Uhr – Selbstgemachtes, Selbstgestrickets, Selbstgeräuchertes.
  • Krampus und Nikolaus im Zinkenstüberl: 3. Dezember 2017, ab 13.00 Uhr – mit "Weidmannsheilpass"
  • USI Zinken Run: 19. Jänner 2018 – Skitourenrennen, ausgehend vom universitären Sportinstitut, 10 Euro Startgebühr
  • Keltentrophy Hallein: 20. Jänner 2018 – Duathlon: Trailrun und Skitourenlauf kombiniert, unterschiedliche Startgebühren
  • Rennen der Special Olympics: 17./18. Februar 2018 – Kooperation mit Skiklub Hallein

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