Grenzenloses Engagement feiern

Ein voller Erfolg war das grenzüberschreitende Fest für Freiwillige in der Fachhochschule Salz-burg in Puch-Urstein. | Foto: EuRegio
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  • hochgeladen von Sylvia Schober

PUCH (sys). Unter dem Motto „Grenzenloses Engagement“ hat in der Fachhochschule Salzburg in Puch-Urstein ein Fest für Ehrenamtliche stattgefunden. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung von EuRegio, Land Salzburg, Gemeindeentwicklung Salzburg, Caritas, Fachhochschule Salzburg, Erzdiözese Salzburg, Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein und ihren Freiwilligenagenturen. Moderiert wurde der interessante Nachmittag von ORF-Redakteurin Katharina Garzuly und Gerhard Richter aus Freilassing.

Hilfe für traumatisierte Menschen

Der informative und abwechslungsreiche Nachmittag begann mit einem Vortrag von der Münchner Sozialpädagogin Bärbel Preuss (Refugio München) unter dem Titel „Umgang mit traumatsierten Flüchtlingen im Alltag“. In ihrem Vortrag rät sie: „Nie nach dem Trauma fragen, verlässlich und klar sein.“ Bei traumatisierten Menschen sind Aufgaben, Programm und Struktur besonders wichtig. Zudem sei es hilfreich, geflohene Menschen positiv zu unterstützen. Das bedeutet, sie nach ihren Fähigkeiten und Talenten zu fragen und sie nach ihrem Können zu beschäftigen. „Wenn die Menschen traumatisiert sind, sollten sie professionelle Hilfe erhalten.“, sagt Preuss.
Margit Haunsperger vom Pfarrverband Werfen: „Der Vortrag über Traumata hat mich sehr interessiert und berührt.“ Sie beobachtet, dass geflohene Menschen unter enormem Stress und Druck stehen. Haunsperger: „Sie müssen ein neues Leben beginnen und wissen nicht, wie das Leben hier läuft.“

Von der Arbeit leben können

Nach dem Vortrag nahmen die zahlreichen Gäste an vertiefenden Foren teil. Unter den neun Themen waren unter anderem „Anerkannt, was nun?“, „Kultur verstehen Afghanistan“ sowie das „Planspiel auf der Flucht“.
Im Forum „Anerkannt, was nun?“ sagt die Vorsitzende des Industrie- und Handelskammergremiums Berchtesgadener Land und Geschäftsführerin von psm protech in Marktschellenberg Irene Wagner: „Manche waren jahrelang auf der Flucht. Da wäre es gut, wenn sie stufenweise an eine 40-Stunden-Arbeitswoche herangeführt werden.“ Geflohene Menschen haben viele Fähigkeiten, die auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden. Wagner: „Ziel ist das Lehrabschlussniveau. Das ist eine Versicherung gegen zukünftige Arbeitslose.“ Ein Experte aus Österreich (der nicht genannt werden möchte) berichtet: „Wenn geflohene Menschen eine Lehrstelle annehmen, können sie von der Lehrlingsentschädigung nicht leben. Sie müssen diese Lehre abbrechen. Eine Mindestsicherung wäre hier sehr wichtig. Derzeit ist allerdings keine Lösung in Sicht.“

Rollenspiel zum besseren Verständnis

Beim „Planspiel auf der Flucht“ bekamen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Rolle: Geflohene Menschen, helfende Hände, Richterinnen und Richter. Silvia Leitner von Akzente Salzburg: „Durch dieses Spiel haben wir die Möglichkeit, uns besser in die Situation aller Beteiligten hinein zu denken.“
Danach diskutierten, informierten und tauschten sich die Gäste aus. „Viele Freiwillige in der Eu-Regio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein engagieren sich unbezahlt und in ihrer Freizeit. Sie helfen Menschen, die Unterstützung brauchen. Unsere Aufgabe in der Politik sehen wir darin, die Freiwilligen bei ihrem Engagement bestmöglich zu unterstützen. Vor allem Hilfe bei Problemen im Umgang mit traumatisierten Menschen ist hier sehr wichtig.“, waren sich die Salzburger Landesrätin für Integration Martina Berthold sowie die stellvertretende Landrätin des Landkreises Berchtesgadener Land, Elisabeth Hagenauer, einig.
Zum Abschluss des Tages gab es für die Ehrenamtlichen ein Fest mit Musik vom Feinsten von den „Salzburger Nockerln“, das unterhaltsame „Theater Leela“ mit dem charmanten „Clown ohne Mission“ Christoph Priesner sowie Gutes aus Küche und Keller.

Ein voller Erfolg war das grenzüberschreitende Fest für Freiwillige in der Fachhochschule Salz-burg in Puch-Urstein. | Foto: EuRegio
Das Helferfest wurde von einem grenzüberschreitenden Team auf Ebene der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein organisiert.
Vorne (vl): Steffen Rubach (EuRegio), Sophie Jackl (Landratsamt Berchtesgadener Land), Wer-ner Schick (Land Salzburg), Anita Hofmann (Caritas Salzburg), Alois Dürlinger (Erzdiözese Salz-burg).
Hinten (vl): Hans Hutzinger (Bgm. Bergheim und EuRegio-Präsident), Thomas Neureiter (Caritas Salzburg), Karin Niedermeyer (Freiwilligenagentur Berchtesgadener Land), Franz Neumayer | Foto: Salzburger Bildungswerk
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