Keltenmuseum Hallein präsentiert neueste Entdeckungen

HALLEIN. Die Kelten faszinieren immer wieder aufs Neue. Der Job des Archäologen ist es, in mühevoller Arbeit ans Tageslicht zu befördern, was seit mehr als 2000 Jahren unter der Erde liegt. Auf dem Eislfeld konnten das Team um Thorsten Rabsilber, Holger Wendling und Karin Wiltschke-Schrotta neueste Kenntnisse gewinnen. Die Ergebnisse wurden vergangenen Donnerstag im Keltenmuseum Hallein präsentiert.

Keltische Priesterinnen

Das Gräberfeld wurde seit Beginn der keltischen Besiedlung im 6. Jahrhundert v. Chr. belegt und über einen Zeitraum von über 200 Jahren genutzt. Neben Körpergräbern finden sich Brandbestattungen und Verbrennungsplätze auf dem Eislfeld-Areal. Die Gräber lagen unter Erdhügeln mit Durchmessern von bis zu 12 m. Wie bei anderen Dürrnberger Gräberfeldern zeigen sich im Eislfeld der Stockwerksbau der hölzernen Grabkammern, die mehrfache Belegung in Kollektivgräbern und die Nachbestattungspraxis besonders deutlich. Es wurden Speisen, Getränke, eiserne Hiebmesser, Trachtbestandteile und Waffen beigegeben. In Grab 353 entdeckten Archäologen die sterblichen Überreste einer Frau, die mit Metallgefäßen, goldenen Haarringen und Kopfschmuck aus goldenen Blechkugeln ausgestattet worden war.

Die größte Grabstätte

Das Eislfeld, das mit Unterbrechungen von 1963 bis 2003 archäologisch untersucht wurde, zählt als größte Nekropole des Dürrnberges aufgrund des enormen Fundspektrums zu den bedeutendsten Bestattungsplätzen des nordalpinen Salzzentrums. Den Gräberfeldern Kammelhöhe/ Sonneben, Moserfeld-Osthang, Hexenwandfeld, Lettenbühel/Friedhof sowie Römersteig folgte somit die sechste Publikation unter dem Titel „Leidvolles Leben, prachtvoller Tod – Die keltische Nekropole im Dürrnberger «Eislfeld»“ in Folge.

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