Landtagswahl Salzburg 2018: So wählte der Tennengau

TENNENGAU. Am heutigen Sonntag, 22. April, wird in Salzburg ein neuer Landtag gewählt. Wir informieren Sie am Wahltag ausführlich über das Ergebnis und die Reaktionen der Politiker.

Die Wahl ist geschlagen, die Gemeinden im Tennengau sind ausgezählt - ein deutlicher Sieg für die ÖVP heißt das Ergebnis. In Kuchl, Scheffau, Abtenau, Annaberg, Rußbach, St. Koloman und Krispl hat die ÖVP  die Absolute erreicht. Die FPÖ kann in den meisten ausgezählten Gemeinden den Vorsprung gegenüber der SPÖ ausbauen. Die SPÖ muss weiters mit empfindlichen Verlusten rechnen, die FPÖ kann leicht zulegen. Die FPS erreichte 3,9 Prozent, die Liste Hans Mayr kommt im Tennengau auf 1,8 Prozent und kann auch Salzburgweit nicht in den Landtag einziehen. Die NEOS treten zum ersten mal in Bundesland an, sie können mit einem erstaunlich hohen Ergebnis derzeit mit einem Einzug in den Landtag rechnen. Große Verluste gibt es vor allem für die Grünen, die von 21,7 bei der Landtagswahl 2013 auf 9,1 Prozent abgestürzt sind. In Oberalm konnten die Grünen mit 14,2 Prozent ihr bestes Ergebnis erzielen, sanken aber auch dort von 27,6 Prozent.

Ausnahme vom Trend sind Golling und Puch bei Hallein. In Golling kann die ÖVP mit 37,7 Prozent weniger erreichen als in anderen Gemeinden, die SPÖ verliert hier nur etwas mehr als ein Prozent. Die FPÖ kann hier keine Stimmen gewinnen, sie verliert knapp ein Prozent.
Ganz anders dagegen sieht es in St. Koloman aus. Die Volkspartei kommt hier mit 58,3 Prozent auf ihre bezirksweit bestes Ergebnis. Die FPÖ folgt als Zweiter mit 17,8 Prozent.

Humer-Vogl: "Nicht erklärbar"

Enttäuscht vom Ergebnis ist die Landtagsabgeordnete und Bezirkssprecherin der Grünen Tennengau Kimbie Humer-Vogl. "Ich kann mir dieses Ergebnis nicht erklären. Wir haben rund um die Uhr gearbeitet und haben viel Zuspruch erfahren. Aber unsere Arbeit ist scheinbar nicht gesehen worden". Die Ereignisse in Wien rund um den internen Streit und den Wechsel Eva Glawischnigs zu Novomatic haben den Grünen sicher auch sehr geschadet, ist Humer-Vogl überzeugt. Ihre Aufgabe sieht Humer-Vogl jetzt darin das Ergebnis zu analysieren. "Wir werden uns genau ansehen, woran es liegt und versuchen uns zu verbessern".

Stöckl: "Stolz auf das Ergebnis"

Finanzreferent und ÖVP-Bezirkshauptmann Christian Stöckl ist stolz auf das Ergebnis. "Ich bin sehr froh, dass unsere Arbeit vom Wähler geschätzt wird. Wir haben in den vergangenen Jahren viele Projekte realisiert, sei es die Umfahrung Langwies, der Hochwasserschutz oder das Krankenhaus in Hallein". Das Ergebnis ist für Stöckl vor allem eine Salzburger Ergebnis, obwohl der Faktor Kurz natürlich eine Rolle gespielt hat. "Es ist besser Rückenwind, als Gegenwind aus Wien zu bekommen", erklärt Stöckl den einfluss aus der Bundeshauptstadt.

Kopf an Kopf in Hallein

Hallein ist die große Ausnahme im Bezirk. Die einzige Gemeinde, bei der nicht von einem klaren Sieger gesprochen werden kann. Zwar ist auch hier die ÖVP stark gewachsen im Vergleich zur letzten Wahl, mit 27, 3 Prozent kann die Volkspartei nur einen dünnen Vorsprung gegenüber der SPÖ mit 26,5 Prozent ausbauen. Die FPÖ ist in der Bezirksstadt überdurchschnittlich stark mit 20,3 Prozent. Aber auch in Hallein gibt es für die Grünen nichts zu beschönigen. Die Stärke der Grünen im urbanen Raum hat dieses mal nicht gewirkt. Hier stürzte die Partei von 23,5 Prozent auf 11,6 Prozent ab.

Alle neun Parteien traten jedoch nur im Flachgau an. In der Stadt Salzburg waren es acht; die Christliche Partei CPÖ kandidierte hier nicht. Im Tennengau, Pongau, Pinzgau und Lungau fehlten mit der KPÖ und der CPÖ jeweils zwei Listen. ÖVP, SPÖ, Grüne, FPÖ, FPS, Neos und Die Liste von Hans Mayr (Sbg – Salzburger Bürgergemeinschaft) kandidierten in allen sechs Wahlbezirken. Im Tennengau waren 43.015 Personen wahlberechtigt, die Wahlbeteiligung lag bei 68,3 Prozent. 399 Stimmen waren ungültig, das ist ein Anteil von 1,4 Prozent. 3.254 Mal wurde bei dieser Wahl im Tennengau eine Wahlkarte ausgestellt.



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