Gaißau-Hintersee vor dem Aus?
Schlechtes Omen? Das Skigebiet hat den Saisonkarten-Verkauf eingestellt
KRISPL-GAISSAU (tres). "Bis auf weiteres findet kein Saisonkarten-Vorverkauf mehr statt", steht groß auf der offiziellen Homepage sowie auf der Facebook-Seite des Skigebiets Gaißau-Hintersee.
Und natürlich macht sich da Besorgnis breit. Wie geht es weiter mit den 34 Pistenkilometern, den neun Liften, zehn Hütten und Angestellten? Wird das Skigebiet nun doch zusperren?
Keiner weiß etwas
Gerüchte gibt es ja schon länger. Andreas Ploner, Bürgermeister von Krispl-Gaißau, ist alarmiert: "Aber ich weiß nichts! Und die Bürgermeister aus Adnet und Hintersee wissen auch nichts. Wir bekommen null Info." Der Grund, warum alles so schwierig ist sei der, "dass der Investor aus China nicht mit uns redet. Das ist eben der Nachteil, wenn man da jemanden in Übersee sitzen hat, der ist nicht greifbar. Ich selbst kenne ihn auch nicht."
Im Frühjahr bekamen die Angestellten bereits verspätet ihr Gehalt überwiesen, auch sollen andere Rechnungen nicht oder erst verspätet bezahlt worden sein.
Sollte der Skibetrieb tatsächlich eingestellt werden wäre das für Krispl-Gaißau "ein Wahnsinn", sagt Ploner: "Ich glaube auch nicht, dass dann noch viele Tourengeher kommen, wenn es keine Pistenpräparierung mehr gibt. Dann müssten auch die bewirtschafteten Hütten zusperren. Auch die Hütten, die vermietet werden, wären umsonst. Welcher Urlauber will schon in einem verwaisten Skigebiet sitzen?"
Noch kein "Plan B"
Bgm. Ploner hofft nun auf "recht viel frühen Schnee und einen guten Winter. Vielleicht überlegen es sich die Chinesen dann noch und sperren auf und investieren."
Am dringendsten nötig wäre eine Beschneiung. Franz Pölzleitner vom Gästeservice Tennengau meint: "Mit den ausländischen Investoren ist das wirklich nicht immer leicht. Auch ich habe keine Infos. Eine Schließung des stadtnahen und familienfreundlichen Skigebiets wäre schon ein Wahnsinn für die Region." Sollte das Schlimmste eintreten, rät er dazu, dass sich die betroffenen Gemeinden und Tourismusverbände zusammensetzen "und schauen, wie man es regeln kann. Man sieht ja an der Skiregion Dachstein-West, was möglich ist, wenn die Orte selbst in einer Gesellschaft stark vertreten sind. Und das Land Salzburg würde bestimmt mithelfen."
Man könne natürlich auch über ein reines Konzept für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer nachdenken: In Zell am See gibt es mit dem Ronachkopf ein solches. Aber auch Pölzleitner hofft nun auf viel Schnee und dass dann der Skibetrieb in Gaißau doch aufgenommen wird.
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