Wie gesund ist das Heilwasser?
Abtenau will sein Wasser als Heilmittel nutzen und sucht Freiwillige für eine Studie, gratis Urlaub inklusive.
ABTENAU (sys). Schon seit langem versucht Abtenau immer wieder sein sulfathaltiges Wasser aus der Rupertus- und Annenquelle auch touristisch anzuzapfen. Nun scheint es voranzugehen, der Gästeservice Tennengau mit dem Ort Abtenau ist Partner des neuen Interreg-Projekts "Trail for Health Nord", an dem auch Bad Reichenhall und Bad Wiessee/Tegernsee teilnehmen.
Freiwillige gesucht
"Das Projekt wird drei Jahre andauern und bezieht sich auf natürliche Heilressourcen der Region", erklärt Projektbetreuerin Petra Gsenger vom Tourismusverband Abtenau, "in der Anfangsphase werden nun klinische Studien durchgeführt, damit das Wasser nachweislich als Heilmittel genutzt werden kann.
Die Jungbrunnen-BERG-Studie soll untersuchen, ob Badetherapie und gezielte Bewegungstherapie zur Stärkung des Immunsystems bei älteren Menschen beitragen können. Dafür suchen wir Probanden."
Ressourcen nutzen
Während in den Projektpartnergemeinden bereits Therapieeinrichtungen vorhanden sind, muss Abtenau vorerst improvisieren: "Die Anwendungen für die Bäder werden extra eingerichtet, die Gemeinde ist hier ein wichtiger Partner, der ebenfalls hinter der Studie steht und hilft."
Auch Franz Pölzleitner, Gästeservice Tennengau, ist vom Projekt überzeugt: "Es geht hier nicht um ein weiteres Kurzentrum. Hier soll Gesundheit mit vorhandenen Ressourcen, wie dem Abtenauer Heilwasser, das momentan ungenutzt fließt, mit Bewegung und der bestehenden Infrastruktur zum Thema Vorsorge verknüpft werden. Die Studie soll belegen, wie sich solche Vorkehrungen auf ältere Menschen auswirken."
Prüfen der Nachhaltigkeit
Innerhalb der Studie werden zwei Gruppen mit zufälliger Zuordnung gebildet. Die "Jungbrunnengruppe" erhält einen kostenlosen siebentägigen Urlaub in einem der drei Orte, wo Bade- und Bewegungstherapien praktiziert werden.
Die Kontrollgruppe erlebt in den Destinationen einen klassischen Urlaub mit Ausflügen und Besuch von Sehenswürdigkeiten, jedoch keine Therapien.
Das Los entscheidet
"Teilnehmen können Personen im Alter von 65 bis 85 Jahren, die an einer typischen Alterserkrankung, wie Bluthochdruck oder Osteoporose leiden, aber durchaus moderate Wanderungen von einigen Stunden unternehmen können", erklärt Gsenger, "die Studie startet und endet für alle mit einer medizinischen Messstraße sowie Nachuntersuchungen, um die Nachhaltigkeit messen zu können."
Infos und Anmeldung unter +43 699 14 42 00 11 (Frau Prossegger, Interreg).
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.