Biker fehlen nicht, aber die Rocker
Die Burg? Ein Segen. "On the Rocks"? Geht ab - und der Vollanschluss Kuchl! Gollings Bürgermeister im Interview.
Interview von Theresa Kaserer
Um 250.000 Euro hat Ihre Gemeinde die Burg Golling 2006 von der BIG gekauft. Ein Schnäppchen quasi. Aber wie viel hat die Gemeinde bis jetzt in sie investiert?
ANTON KAUFMANN: "In Summe für die Instandhaltung und Projekte rund 800.000 Euro. Allerdings haben wir teils hohe Förderungen erhalten. Die Gemeinde Golling hat in die Burg seitdem 300.000 Euro investiert."
Ist die Burg Golling für Sie ein Fluch oder Segen?
ANTON KAUFMANN: "Ein Segen. Es war uns von Anfang an klar, dass wir viel investieren müssen. Aber die Burg ist unser Mittelpunkt und der Tourismusverband ist dort sehr aktiv. Es finden hier viele Veranstaltungen statt, momentan das Sternenkino und die Festspiele. Durch die Burg ist bei uns was los."
Es gibt aber Stimmen, die sagen, in Golling ist nichts mehr los, seit das Bike-Weekend, das Mittelalterfest und das Rock-Festival "On the Rocks" nicht mehr stattfinden.
ANTON KAUFMANN: "Das ist Blödsinn. Natürlich waren die Biker eine Attraktion. Aber es gibt immer die einen, die sagen: "Macht's was!" und die anderen dann sofort: "Ein Wahnsinn, die Motorräder sind so laut!" Es ist schwer einen Mittelweg zu finden. Die Gastronomie hat das Bike-Weekend auch nur zur Hälfte mitgetragen. Aber das "On the Rocks" ist eine Veranstaltung, die echt abgeht. Das war gut organisiert und super für junge Leute und Nachwuchsbands. Leider steht das Leube-Gelände dafür nicht mehr zur Verfügung, aber ich bin auf der Suche nach einer passenden Location. Leider habe ich noch keine gefunden. Ein paar vom Organisationsteam hätten Interesse, "On the Rocks" weiterzuführen."
Haben Sie Ideen, den Markt noch mehr zu beleben?
ANTON KAUFMANN: "Ideen müssen von privaten Initiativen kommen, die Gemeinde unterstützt sie dann gern. Wer eine Idee hat, soll sich melden. Nur wird der Markt sicher keine Fußgängerzone! Da würde die Kaufmannschaft schreien. Ist der Markt wegen einer Veranstaltung für den Verkehr einmal gesperrt, verbuchen die Geschäfte sofort Umsatzrückgänge. Uns darf kein Parkplatz verloren gehen."
Seit 2014 herrscht im Markt eine 30 km/h-Beschränkung. Wird sie eingehalten?
ANTON KAUFMANN: "Ich bin zufrieden. Eine Radarbox ist nicht nötig, weil die aufgestellten Geschwindigkeitsmessgeräte mit den Smileys zeigen, dass im Durchschnitt 32 km/h gefahren wird."
2013 haben Sie uns gesagt, Sie setzen sich auf die Straße und blockieren sie, wenn der A 10-Vollanschluss in Kuchl nicht bald kommt. Er ist noch immer nicht da.
ANTON KAUFMANN: (lacht) "Stimmt. Landesrat Mayr sagt, die Entscheidung fällt im heurigen Herbst. Wenn es dann noch immer keinen positiven Ausgang gibt, muss ich wohl echt sitzen."
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