Eigenverantwortung und Regeln
Beschluss: Miteinander auf Tirols Almen
TIROL. "Es ist auch nach fünf Jahren sehr bedauerlich, dass es auf einer Tiroler Alm ein Todesopfer gegeben hat. In Zukunft gilt es, durch Prävention, Regeln und auch durch vermehrte Eigenverantwortung Schaden für die Menschen abzuwenden", sagte LH Günther Platter bei der Präsentation der Maßnahmen für ein gutes Miteinander auf den Tiroler Almen. Ziel sei die Sicherstellung der Almwirtschaft und des Tourismus.
Das Land wird ab April das Haftungsrisiko für Weide- und Almflächen übernehmen, die Bauern haben im Anlassfall vollen Versicherungsschutz. Platter beziffert die Kosten mit etwa 50.000 Euro. Um den Besuchern aber mehr Eigenverantwortung aufzutragen, wird es eine Änderung des Tiroler Almschutzgesetzes geben. Die Verhaltensregeln auf den Almen werden gesetzlich verankert, es kommt eine über die Tirol-Holding gesteuerte Infokampagne und auch der Bund wird durch eine Änderung des AGBG reagieren. Platter: "Ich bitte die Bauern, die Tiere wie bisher auf die Almen aufzutreiben."
Rasche Beschlüsse
"Ich bin froh, dass wir diese Maßnahmen noch im Mai-Landtag, rechtzeitig vor der kommenden Almsaison, beschließen können. Denn die Bedeutung der Almwirtschaft ist vielen Besuchern und auch den vermehrt sich mit Hunden auf Almen bewegenden Besuchern oft nicht bewusst", sagt LHStv. Josef Geisler. So seien in Tirol die über 2.000 Almen mit über 110.000 Tieren bestückt. Und: "Almen dienen oft als Schutz vor Naturgewalten", weiß Geisler.
Sinkendes Verständnis
"Die Almwirtschaft hat in Tirol jahrhundertealte Tradition, die mittlerweile ein Wirtschaftsfaktor ist und auch das Beste für das Tierwohl darstellt", sagt LK-Präsident Josef Hechenberger zum Maßnahmenkatalog. Hechenberger ortet generell ein sinkendes Verständnis, wie man sich in freier Natur bewegt. "Darum wollen wir so Landwirtschaft betreiben, dass niemand zu Schaden kommt. Die Landwirtschaftskammer ist derzeit mit ihrer Rechtsabteilung dabei, das Kuhurteil mit dem betroffenen Bauern in nächster Instanz zu bekämpfen."
"Erst danach wissen wir, wie die Situation für die Bauern aussieht. Vorerst sollten die angekündigten Maßnahmen ein bestmögliches Miteinander auf denAlmen sichern."
Weitere Infos finden Sie hier:
Ein Gespräch mit dem betroffenen Bauern finden Sie hier:
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