Forschung in Tirol
Bessere Wirkung von Krebsmedikament bei Strahlentherapie
TIROL. Innsbrucker Forscher haben unter der Leitung von Stephan Denifl neue Erkenntnisse über die Wirkung der Strahlentherapie auf Krebszellen errungen. Man fand heraus, dass langsame Elektronen die Wirkung eines Krebsmedikaments aktivieren.
Eine paradoxe Situation für die Bekämpfung von Krebstumoren
Anfang des 19. Jahrhunderts erkannte man, dass der Sauerstoff in Zellen eine Schädigung durch Röntgenstrahlung fördert. Dies ist bei der Bekämpfung von Tumoren hinderlich, da sich diese gerade in Regionen bilden, in denen ausgeprägte Sauerstoffarmut herrscht. Man befindet sich in einer paradoxen Situation für die Bekämpfung von Krebstumoren. Denn durch den geringen Sauerstoff, sprechen die Tumore schlechter auf eine Strahlentherapie an.
Um dieses Paradoxon zu umgehen, unternahm man in der Forschung Tests mit unterschiedlichen Molekülen, um den Sauerstoff in Turmoren zu imitieren. Erfolgreich wurde das sogenannte Nimorazol-Molekül getestet.
Wie kann das Molekül noch besser wirken?
Dieser Frage gingen nun die Innsbrucker Forscher in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team nach.
„Die Experimente mit einzelnen Molekülen zeigten, dass Nimorazol langsame Elektronen außergewöhnlich effizient einfängt. Das Molekül zeichnet sich danach auch durch große Stabilität aus, indem es intakt bleibt“,
erklärt Rebecca Meißner, die Erstautorin der in Nature Communications veröffentlichten Arbeit, die Ergebnisse der Forschung.
Das Medikament kann also nur zur Strahlentherapie von sauerstoffarmen Tumoren eingesetzt werden.
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