DJ Ötzi: "Ich kann nur ich sein"

DJ Ötzi alias Gerry Friedle ist durch und durch Tiroler geblieben und überlegt wieder nachTirol zu ziehen.
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  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Können Sie den „Anton aus Tirol“ überhaupt noch hören?
Gerry Friedle: „Ja natürlich, der Anton ist eine wichtige Geschichte für mich, ohne den Anton hätte ich meine Karriere nicht beginnen können. Und das Publikum will den Hit noch immer hören.“

Sie waren und sind in den 19 Jahren ihrer Bühnentätigkeit als DJ Ötzi extrem erfolgreich, trotzdem ist Gerry Friedle am Boden geblieben. Wie geht es Ihnen mit den beiden Typen?
„Der eine dient dem andern, obwohl sie eins sind. Der eine ist mutig, der eine ist feige. Und gerade die Zusammenkunft dieser Eigenschaften setzt eine große Energie frei. Deswegen funktioniert auch vieles. Ich kann mein Herz öffnen und diese positive Schwingung nutzen.“

Auf der eine Seite TV-Auftritte und Tour in großen Hallen, auf der anderen Sommernachtsfeste oder Zeltfeste. Nerven Sie manchmal solche Gigs oder ist das für Sie Fanpflege?
„Nein, überhaupt nicht. Ich sehe das völlig entspannt. Und ich weiß, wenn ich irgendwo auftrete, warum ich da spiele. Meistens habe ich einen Bezug zu einem Auftrittsort oder es macht mir Spaß, dort aufzutreten. Nur wegen der Gage aufzutreten wäre der falsche Zugang.“

Es steht die „Gipfeltreffen-Tour“ an, die im Oktober beginnt. Sind Sie schon tourfit?
„Ich bin schon sehr weit, das Programm, die Band und die Bühne stehen großteils, es wird sich ausgehen.“

Sie haben im Gepäck Ihre alten Ultrahits und auch das aktuelle Album „Am Herzen“. Wollen Sie ein neues Image oder ist es Musik aus dem Herzen?
„Da geht es nicht um das Image. Ich kann nur ich sein. Die Welt ist unrund geworden, aber wenn ich weiß, wer mich liebt und wen ich liebe, dann kann die Welt um mich herum untergehen. Darum habe ich mich in diesem Album weiter herausgelehnt, auch um Sachen zu machen, die man sich von mir nicht erwartet. Aber natürlich erfülle ich die Erwartungen meiner Fans, etwa mit dem Hit ‚A Mann für Amore‘.“

Sie wollten im Winter 2017 zurück zu den Wurzeln mit Ihrer DJ-Ötzi-Gipfeltour und traten – auch 2018 – in Skihütten auf, 2019 wird sich die Tour wiederholen. Warum tun Sie sich das an, weil notwendig hätten Sie das wohl nicht, oder?
„Das ist schon richtig. Nur ich frage mich manchmal, wie komme ich wieder in meine Kraft? Und natürlich gibt es dir die Kraft, wenn du weißt, wo du herkommst. Und wo wurden meine Songs anfänglich gespielt? Auf den Skihütten, beim Après-Ski. Und es macht mir großen Spaß, als DJ vor den Hütten auf Augenhöhe mit meinen Fans aufzutreten.“

Wie steht Ihre Frau Sonja zu solchen Plänen? Gibt es hier Diskussionen?
„Nein, wir sind auch ein starkes Team. Wir greifen wie Zahnräder ineinander. Ich bin der Kreative, meine Frau der Kopf für sachliche Geschichten wie Finanzen oder Management.“

Aber bleibt Ihnen genug Zeit für die Familie?
„Im Grunde schon, aber derzeit einfach zuwenig. Die Tourvorbereitung und mein 20-jähriges Bühnenjubiläum im kommenden Jahr sind große Vorhaben, die viel Zeit in Anspruch nehmen.“

Ihre Tochter wird 16. Hat Sie auch Bühnenambitionen?
„Das kann ich so nicht sagen, auf alle Fälle singt sie zur Entspannung in unserem kleinen Kellerstudio. Ich finde das cool und würde es nicht ausschließen, mit ihr einmal ein Duett zu singen.“

Nächstes Jahr steht DJ Ötzi seit zwanzig Jahren auf der Bühne. Auf was können sich die Fans freuen?
„Es wird eine tolle und fantastische Geschichte, wir werden eine Woche lang im Ötztal im Juli 2019 mein Jubiläum an verschiedenen Standorten feiern. Die Planungsphase hat begonnen. Ich glaube, das Ötztal freut sich und ich freue mich umso mehr.“

Sie haben mit vielen Stars bereits Duette gesungen, besonders die mit Nik P. waren extrem erfolgreich. Kommt da Neues?
„Vorerst einmal ist nichts geplant. Aber wer weiß, wir arbeiten schon fleißig an meinem Best of Album zum 20jährigen Jubiläum – da kann noch einiges passieren.

Sie pflegen ja den Tiroler Dialekt auch bei öffentlichen Auftritten. Sind Sie stolz, Tiroler zu sein?
„Ich bin eigentlich kein stolzer Mensch. Aber ich bin froh, hier aufgewachsen zu sein und ich nähere mich immer mehr wieder Tirol an. Die Idee, in Tirol einen Grund zu kaufen und wieder hierherzuziehen, hatte meine Frau, weil sie gesehen hat, wie gut mir Tirol tut. Vielleicht ziehen wir sogar wieder ins Ötztal, wer weiß.“

Die Kapperln vom DJ Ötzi: sind die von der Stange oder Handarbeit?
„Nein, die sind Handarbeit. Früher hat sie meine Oma gemacht, heute habe ich mit Heike Harms einen super Fan, der für mich die Kapperln fertigt.“

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