Covid-19
Europaweiter Aufruf: Wer hat sich beim Skiurlaub in Tirol mit dem Coronavirus angesteckt?

Der Verbraucherschutzverein hat eine Anzeige gegen Tiroler Behörden eingebracht – nun werden europaweit Personen gesucht, die sich beim Ski-Urlaub in Tirol mit dem Coronavirus angesteckt zu haben. | Foto: Silvrettaseilbahn AG
  • Der Verbraucherschutzverein hat eine Anzeige gegen Tiroler Behörden eingebracht – nun werden europaweit Personen gesucht, die sich beim Ski-Urlaub in Tirol mit dem Coronavirus angesteckt zu haben.
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TIROL. Der Verbraucherschutzverein hat eine Anzeige gegen Tiroler Behörden eingebracht – nun werden europaweit Personen gesucht, die sich beim Ski-Urlaub in Tirol mit dem Coronavirus angesteckt zu haben.

Anzeige gegen Tiroler Behörden

Der Verbraucherschutzverein (VSV) hat am Dienstag 24.3.2020 gegen den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter, Landesräte, Bürgermeister und Seilbahngesellschaften bei der Staatsanwaltschaft eine Anzeige eingebracht. Gleichzeitig wurde eine europaweite Sammelaktion für Personen gestartet, die davon ausgehen, sich beim Ski-Urlaub in Tirol mit dem Coronavirus angesteckt zu haben.
"Wir hatten gestern Abend 18.00, nach zwei Tagen Sammlung, bereits 400 Betroffene, die sich gemeldet haben. Den Schwerpunkt bilden derzeit deutsche Urlauber mit 356 Meldungen. Bislang betreffen rund 90% der Meldungen Ischgl und das Paznauntal," so Peter Kolba, Obmann des Verbraucherschutzvereines. "Die Mehrzahl der Personen befindet sich im Heimquarantäne, aber 4 Personen liegen auf der Intensivstation."

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Aufruf an Infizierten aus anderen europäischen Ländern

Der Verbraucherschutzverein hat in der Zwischenzeit Kontakt zu anderen europäischen Ländern aufgenommen. Um hier auch mit dem Coronavirus Infizierten in Kontakt zu kommen, stellt der VSV einen Online-Fragebogen auf www.verbraucherschutzverein.at/Corona-Virus-Tirol auch in englischer Sprache zur Verfügung.

Die Meldungen sind nicht nur auf Reisende beschränkt. Auch Saisonarbeiter melden sich und können sich melden.

"Wenn die Staatsanwaltschaft in Tirol meint, aufgrund von Medienberichten nicht tätig werden zu wollen, dann werden wir in Kürze sehr viele Zeugen und Schilderungen Betroffener anbieten können, die den Verdacht, dass aus kommerziellen Gründen die Schließung der Ski-Gebiete verzögert wurde, verstärken. Natürlich gilt aber für die Angezeigten die Unschuldsvermutung."

Der VSV wird den Betroffenen anbieten, sich einem Strafverfahren als Privatbeteiligte anzuschließen. Weiters werden Amtshaftungsansprüche gegen die Republik zu prüfen sein.
Service: www.verbraucherschutzverein.at/Corona-Virus-Tirol

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