Covid-19
Günther Platter: Jetzt heißt’s dahoam bleiben, wir packen‘s.

Im Kampf gegen Corona ordnet das Land Tirol eine Ausganssperre an. Ausnahmen müssen begründet sein. | Foto: BB Archiv
  • Im Kampf gegen Corona ordnet das Land Tirol eine Ausganssperre an. Ausnahmen müssen begründet sein.
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TIROL. Landeshauptmann Günther Platter wendet sich an die TirolerInnen: Es wird nun alles getan, um keine Verhältnisse, wie in Italien zu bekommen. Das hat allerdings auch Auwirkungen auf die Bevölkerung Tirols.

Das Land Tirol verordnet eine Ausgangssperre für das gesamte Bundesland. Das tritt ab sofort in Kraft und gilt vorerst für eine Woche. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) kündigte am Sonntag eine „Verkehrsbeschränkung“ an.

Die Rede von Landeshauptmann Günther Platter

Die Rede von Landeshauptmann Günther Platter im Orginalton

Tirol war immer ein freiheitsliebendes Land und wir haben dann zusammengehalten, wenn es notwendig war.

Das ist auch jetzt notwendig. Tirol schützt sich selbst.

Liebe Tirolerinnen und Tiroler,

wir werden nun Maßnahmen ergreifen, um uns alle gegenseitig zu schützen. Damit sich dieses Virus nicht weiter ausbreitet und wir so rasch als möglich wieder so in dem Land leben können, wie wir unser Land lieben.

Daher verordnet das Land Tirol eine Verkehrsbeschränkung:

Prinzipiell wird eine Verkehrsbeschränkung aller Personen vorgenommen, die sich im Land Tirol aufhalten.
Ohne einen triftigen Grund darf niemand seine Wohnung verlassen.
Es gibt aber einige Ausnahmen. Die Ausnahmen sind: Beruflich notwendige Gründe, medizinische Versorgung, Versorgung der Grundbedürfnisse, Rückkehr zum eigenen Wohnort und wenn es berechtigte Gründe zum Verlassen des Landes gibt. Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen das eigene Haus verlassen. Es ist aber erlaubt, einkaufen zu gehen, Besorgungen bei der Apotheke zu machen, Geld vom Geldautomaten abzuheben, zum Arzt zu gehen oder den Hund auszuführen.
Der Weg zum Arbeitsplatz und zurück nach Hause ist erlaubt. Allerdings sind die Menschen angehalten, nach Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten. Besuche bei Älteren und Minderjährigen, körperlich geschwächten Personen und Behinderten sind jedoch erlaubt.
Weiters darf man Besorgungen und Erledigungen für jene Menschen machen, die die Wohnung nicht verlassen können oder aufgrund ihres hohen Alters nicht mehr verlassen sollen.
Die Exekutive darf Menschen und Autos anhalten und kontrollieren, damit die neuen Maßnahmen auch eingehalten werden.
Diese Maßnahme gilt vorerst für 1 Woche und tritt mit Aushang der Verordnung heute in Kraft.

Ich weiß, ich verlange sehr viel von Ihnen: Aber es ist notwendig.

  • Notwendig, damit Sie sich selbst schützen.
  • Notwendig, damit Sie andere schützen.
  • Und aber auch notwendig, damit wir unser Land, bald wieder zurück in die Normalität führen.

Die internationale Erfahrung zeigt uns, dass es nur möglich ist dieses Virus einzudämmen, wenn wir uns alle extrem einschränken. Die Tirolerinnen und Tiroler können weiterhin ihren Beruf ausüben, weshalb unter anderem auch die Versorgungssicherheit unseres Landes gewährleistet bleibt. Das garantiere ich Ihnen.

Ich danke in diesem Zusammenhang auch allen, die in den letzten Tagen Übermenschliches geleistet haben und leisten:

Den Ärztinnen und Ärzten
Dem Pflegepersonal
Den Apothekerinnen und Apothekern
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Lebensmittelhandel
All jenen, die die Grundversorgung garantieren wie etwa Fahrer von Lebensmitteltransporten und Mitarbeiter der Post
Allen Exekutivorganen, Blaulichtorganisationen und Mitarbeitern der Krisenstäbe
Insbesondere danke ich auch der österreichischen Bundesregierung und Bundeskanzler Sebastian Kurz für die sehr gute Zusammenarbeit und dass sie alles unternehmen, um das Virus einzudämmen.
Mir ist es wichtig, dass in einer so außergewöhnlichen Situation ein psychosozialer Dienst eingerichtet wird, der für Ihre persönlichen Sorgen da ist und wenn Sie einsam sind, jemanden zum Reden haben.

Liebe Tirolerinnen und Tiroler,

Ich spüre, Sie alle halten in dieser schwierigen Zeit zusammen und verstehen, dass diese Maßnahmen notwendig sind, um uns selbst zu schützen. Nur so kann es uns gelingen, dass die Zeit rasch wiederkommt, die wir uns wünschen. Ich bin auch beeindruckt und gerührt, wenn ich tagtäglich Geschichten höre, wie Sie sich gegenseitige Hilfe anbieten und ältere oder kranke Personen unterstützen.

Ich bin einfach unglaublich stolz auf Sie.

Jetzt heißt’s dahoam bleiben, wir packen‘s.

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