Digitaler Donnerstag
Ladekabel ab 2024 einheitlich – Was ändert sich?

Am Digitalen Donnerstag gibt es bei uns jede Woche die wichtigsten Fakten aus der digitalen Welt, kompakt und verständlich zusammengefasst. | Foto: BB Archiv
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Die EU einigte sich kürzlich auf ein neues Gesetz: Ab 2024 müssen Smartphones, Tablets und Kameras über einen USB-C Anschluss aufgeladen werden können. Was bedeutet das? Was wird sich ändern?

Es ist keine Seltenheit, dass man für den Urlaub mehrere verschiedene Ladekabel einpacken muss. Einmal ein Kabel für das Handy oder sogar ein weiteres, dann für das Tablet und nochmal ein Kabel für die Kamera oder einen tragbaren Lautsprecher zum Musikhören. Da kommt bereits einiges an Kabelsalat zusammen. Leider häuft es sich auch, dass man beim Neukauf eines Gerätes noch weiter zu Kasse gebeten wird. Das Ladekabel ist nämlich nicht mehr selbstverständlich beim Kauf enthalten und muss extra gekauft werden.
Mit dem neuen EU-Gesetz könnte sich diesbezüglich nun einiges ändern.

Was bedeutet die Vereinheitlichung der Ladekabel?

Man einigte sich in der EU auf eine Vereinheitlichung der Ladekabel für kleine und mittelgroße Elektrogeräte. Das bedeutet: Mobiltelefone, Tablets, E-Reader und Digitalkameras müssen ab Herbst 2024 mittels USB-C aufgeladen werden können.

Das ist ein USB-C-Anschlusskabel. Ab 2014 sollen alle Handys, Tablets und Kameras damit aufgeladen werden können. | Foto: Pixabay/tomekwalecki (Symbolbild)
  • Das ist ein USB-C-Anschlusskabel. Ab 2014 sollen alle Handys, Tablets und Kameras damit aufgeladen werden können.
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Zusätzlich will die EU die Ladegeschwindigkeit von mit Fast Charging kompatiblen Geräten harmonisieren. Kundinnen und Kunden sollen außerdem selbst entscheiden können, ob sie ein neues Gerät mit oder ohne Ladegerät kaufen möchten.

Die betroffenen Geräte:

  • Mobiltelefone, 
  • Tablets, 
  • E-Reader, 
  • Ohrhörer, 
  • Digitalkameras, 
  • Kopfhörer und Headsets, 
  • tragbare Videospielkonsolen 
  • und tragbare Lautsprecher

Ausnahmen sollen nur für Geräte gelten, die zu klein sind, um einen USB-C-Anschluss zu haben, wie Smartwatches, Gesundheits-Tracker und einige Sportgeräte.

Für größere Geräte wie Laptops soll die Regelung 2026 in Kraft treten.

Die Argumente für die Vereinheitlichung?

Aber wieso setzt man dieses Gesetz EU-weit um? Was verspricht man sich davon? 
Das Hauptargument ist die dadurch gewonnene Nachhaltigkeit der Produkte in der EU. Mit der Vereinheitlichung der Ladekabel ließe sich der Elektroschrott reduzieren und das Leben der Verbraucher erleichtere sich. Denn KundInnen müssten beim Neukauf eines Gerätes nicht mehr draufzahlen und der Wechsel zwischen unterschiedlichen Herstellern kann dadurch vereinfacht werden.
Das Thema Elektroschrott macht durchaus Sinn, verursachen weggeworfene Ladegeräte doch jährlich 11.000 Tonnen Elektroschrott. Allerdings würde durch die Pläne zur Vereinheitlichung der Ladeanschlüsse die Menge an E-Schrott laut Schätzungen der EU-Kommission lediglich um knapp 1.000 Tonnen im Jahr reduziert.
Die KonsumentInnen könnten jedoch dank des neuen Gesetztes insgesamt 250 Millionen Euro sparen.

Was haltet ihr von der Vereinheitlichung der Ladekabel EU-weit?

Was sind die Folgen für Apple?

Während viele Android User wohl kaum etwas von der Vereinheitlichung merken dürften (die meisten Anroid-Smartphones nutzen bereits den USB-C Anschluss), werden Apple Nutzer aufhorchen. iPhones werden weiter per Lightning-Anschluss aufgeladen. Der Vorwurf gegen die EU-Kommission seitens Apple: Innovationsfeindlichkeit.
Nur bei seinen Tablets setzt der Hersteller mittlerweile auch auf USB-C.

Man munkelt, dass Apple im Zuge des neuen Gesetzes ganz auf einen physischen Ladeanschluss verzichten wird. Somit wäre nur noch eine drahtlose Aufladung möglich.
Der Vorteil des drahtlosen Aufladens ist die Einfachheit für den Nutzer. Man muss nicht lang nach dem Kabel suchen und mit dem Smartphone verbinden, sondern legt das Handy einfach auf die entsprechende Ladestelle, und schon wird der Akku geladen. So kommt es weder zu Verschleiß am Steckkontakt des Smartphones noch am Ladegerät selbst.
Allerdings kann es gut sein, dass Handys noch nicht die Technologie haben, dass sie drahtlos aufgeladen werden können, somit also nachgerüstet werden müssen. Oft muss auch die Schutzhülle der Handys entfernt werden, damit das Laden funktioniert. Während des Ladens ist ein direkter Kontakt nötig, das Handy kann also währenddessen nicht genutzt werden. Letztendlich muss man auch mit längeren Ladezeiten rechnen.

So oder so, wird sich Apple dem EU-Gesetz wohl eher nicht beugen und eine eigene Lösung finden, es bleibt spannend, was in den nächsten zwei Jahren in Sachen Lade-Technologie geschieht!

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