Skitouren
Pistenpräparierung muss bezahlt werden
TIROL. Immer mehr TourengeherInnen und RodlerInnen fordern die Öffnung der Skipisten für ihren Sport. Für den WKO-Seilbahnobmann Hörl eine "nachvollziehbare Forderung", trotzdem weißt er darauf hin, welche notwendigen Rahmenbedingungen mit einer Öffnung einhergehen. Falls Pisten präpariert werden, muss diese Leistung auch finanziell vergütet werden, so Hörl.
Haftungsfragen und Versicherungsschutz
Es wäre mit einem einfachen "Daumen hoch" nich getan, mahnt Hörl. Die Bereitschaft, die Pisten für Skitouren und Rodeln zu öffnen, wäre gegeben, jedoch gibt es notwendige Rahmenbedingungen, die mit solch einer Entscheidung zwingend sind. Dabei ist neben möglichen Haftungsfragen für Seilbahnunternehmen auch das Thema Versicherungsschutz entscheidend.
„Wenn eine Öffnung wirklich das Ziel sein soll, dann braucht es jedenfalls ein Versicherungsmodell analog den Forstwegen bei deren Nutzung durch Mountainbikerinnen und Mountainbiker“,
so Hörl.
Wenn präpariert wird, dann nur gegen Bezahlung
Als Seilbahnobmann weißt Hörl zudem darauf hin, dass die Branche finanziell durch die Krise sehr belastet wird und dadurch zusätzliche Leistungen, wie die Präparierung von Rodelbahnen und dergleichen nur gegen Bezahlung möglich wären.
Die Branche wäre die erste gewesen, die im März zusperren musste und habe bis heute keine Entschädigung nach dem Epidemiegesetz erhalten. Nach umfangreicher Vorbereitung im Sommer, wird jetzt auch noch diese Wintersaison mau ausfallen, so Hörl.
„Daher ist es nicht möglich, nun auch noch Leistungen für die Allgemeinheit zu erbringen, wenn dies mit gravierenden haftungsrechtlichen Auswirkungen, wie etwa bei Präparierungsarbeiten, verbunden ist.“
Situation als Chance für Skigebiete
Schlichtende Worte kommen vom Landtagsabgeordneten und Sportsprecher der neuen SPÖ Tirol, Benedikt Lentsch. Dieser pocht auf eine schnellstmögliche gemeinsame Lösung. Er sieht in der aktuellen Situation eine Chance für den Wintersport, man könne die Tiroler Berge und die Natur in einer ganz neuen Art und Weise erleben.
„Ein Skitourengeher kauft vielleicht keine Liftkarte, aber er braucht einen Parkplatz, besucht normalerweise ein Gasthaus und würde für die Sicherung der Route höchstwahrscheinlich auch etwas bezahlen",
so Lentschs Argument.
Zudem kommt somit so mancher Verantwortlicher bei den Liften vielleicht auf die Idee zum Umdenken - in der Hinsicht, dass die Errichtung von immer noch mehr Liften und Pisten vielleicht nicht der einzige Weg in die touristische Zukunft unseres Landes ist, so die Hoffnung des Sozialdemokraten.
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