32 Prozent der Tiroler ließen sich testen
Platter: "Tausende werden nicht angesteckt"

Die Massentests wurden von weit weniger Tiroler in Anspruch genommen als von der Politik gewünscht war. | Foto: © Land Tirol/Franz Oss
  • Die Massentests wurden von weit weniger Tiroler in Anspruch genommen als von der Politik gewünscht war.
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220.713 Tiroler haben sich an den Massentests beteiligt, das sind 32.05 Prozent der Bevölkerung im Land. Davon waren 620 positiv, in Summe 0,28 Prozent.

TIROL. Über das Testwochenende zeigte sich Landeshauptmann Günther Platter trotz der nicht ganz so enormen Teilnahme zufrieden. „Wir konnten dadurch erreichen, dass Tausende nicht angesteckt werden und viele Infektionsketten werden dadurch durchbrochen. Der Lockdown wirkt, es geht deutlich herunter, aber wir sind noch lange nicht da, wo wir hinmüssen“, erklärt Platter. Das sind gleichviel Menschen, wie in den letzten 10 Monaten getestet wurden.
Wetterbedingt wird in einigen Gemeinden, speziell in Osttirol, am 8. Dezember noch getestet werden.
Elmar Rizzoli, der Verantwortlich des Massentests in Tirol, lobt die Organisation. „Es war ein absolut reibungsloser Ablauf, es ist mit ein großes Bedürfnis, einen großen Dank an allen Helfern, an das medizinische Personal und an die vielen Freiwilligen und an die Feuerwehren aus-zusprechen.“
Platter abschließend: „Wir dürfen das Erreichte nicht verspielen, speziell in Hinsicht auf die Feiertage. Die Maßnahmen wie Abstand halten, Maske tragen und Hände desinfizieren bleiben massiv aufrecht.“

Schutzmaßnahmen einhalten

Das Ende der Massentests und die geringe Anzahl an negativen Testergebnissen dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, was ab morgen gelte. „Es heißt weiterhin alle Schutzmaßnahmen einhalten und Vorsicht walten lassen“, ruft Ingrid Felipe auf, nicht leichtsinnig zu handeln. Denn auch wenn es sehr erfreulich sei, dass ca. 600 positive Träger des Virus ausfindig gemacht und damit viele weitere Ansteckungen verhindert werden konnten, sei das Virus in viel zu hoher Konzentration unter uns.
Dass die Beteiligung unter den Erwartungen geblieben sei, müsse aus Sicht des Grünen Klubobmanns Gebi Mair genau analysiert werden.

„Ich bin dagegen es auf das Wetter, den Nikolaus oder die Bundesregierung zu schieben. Es wird Gründe geben, warum viele nicht von dieser Chance gebraucht gemacht haben. Die müssen wir in Ruhe rausfinden, damit wir bei den nächsten Testungen eine höhere Beteiligung haben“,

rechnet Mair mit einem weiteren Massentest im Jänner, wenn die Zahlen nicht deutlich nach unten gehen. „Über die künftige Schnelltest-Strategie wird ebenfalls noch zu beraten sein“, so Mair. Von einem Ende der zweiten Welle sei man jedenfalls weit entfernt. „Es wäre ein Trugschluss zu glauben, dass das Virus über die Feiertage Urlaub macht. Es ist unter uns. Und deswegen ist es so wichtig, dass wir nicht nachlassen“, sagt der Grüne Klubobmann.

FPÖ: Kein Vertrauen

„Weniger Tiroler als Tiroler Wählerstimmen bei den Nationalratswahlen 2019 für die schwarz-grüne Chaos-Bundesregierung nahmen nun an den Antigentests von ÖVP-LH Günther Platter teil“, hält der Tiroler FPÖ- Landesparteiobmann Markus Abwerzger zu dendreitägigen Antigentests in Tirol fest.  „Die geringe Teilnahme beweist, dass die Bevölkerung von den vielen Corona-Pandemiemaßnahmen, wie den Ausgangsbeschränkungen, den Kontaktverboten, der massiven Angstpolitik der schwarzgrünen Regierungen auf Bundes- und Länderebene genug haben“, führt ´Abwerzger aus, und fügt an: „Die geringe Teilnahme an den Antigentestungen in Tirol beweist, dass der Großteil  der Tiroler kein Vertrauen mehr in die Bundes- und Landesregierung hat.“

Infokampagne für Impfung

NEOS-Chef Dominik Oberhofer führt die überschaubare Teilnehmerzahl an den Massentestungen am Wochenende auf die überhastete Durchführung zurück: „Durch das Vorziehen der Termine für die Testungen ist keine Zeit geblieben für eine effektive Informationskampagne.“ Diese Ho-Ruck Aktion würde zeigen, dass die Bevölkerung verunsichert sei, so der pinke Klubobmann: „Diesen Fehler dürfen wir bei der Corona-Impfung nicht machen! Wir müssen jetzt die Zeit nutzen, um zu informieren, aufzuklären und zu überzeugen."
Es sei die Aufgabe der Landesregierung, dass man in der Bevölkerung Vertrauen für die Impfung schafft, ist Oberhofer überzeugt und fordert mittels Antrag in der kommenden Landtagssitzung eine großflächige Impfkampagne. Die Massentestungen am Wochenende hätten das gezeigt. "Nur, wenn alle Zweifel über die Impfung ausgeräumt sind, die Impfung großflächig angenommen wird und sich viele impfen lassen, können wir die Pandemie erfolgreich bekämpfen“, appelliert Oberhofer an die Landesregierung und hofft auf breite Unterstützung im Plenum.

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