Natur in Tirol
Spinnen, Schlangen, Käfer – Tirols giftigste Tiere

In seinem Blut enthält der Ölkäfer das Gift Cantharidin. Schon eine winzige Menge, nämlich drei Milligramm, reichen - in die Blutbahn gespritzt - aus, um einen Menschen zu töten. | Foto: Pixabay/Silvana8 (Symbolbild)
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  • In seinem Blut enthält der Ölkäfer das Gift Cantharidin. Schon eine winzige Menge, nämlich drei Milligramm, reichen - in die Blutbahn gespritzt - aus, um einen Menschen zu töten.
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Auch wenn Österreich im Englischen gerne mit dem "giftigeren" Kontinent Australien ("Austria" und "Australia") verwechselt wird, ganz so gefährlich ist es bei uns in Tirol nicht. Trotzdem haben wir ein paar ungemütliche Zeitgenossen zu bieten. Welche, das erfahrt ihr hier!

Wir haben sicher alle schon einmal von der Schwarzen Witwe gehört, doch was ist mit der "falschen Schwarzen Witwe"? Diese ist fast ebenso giftig wie die Schwarze Witwe und damit die giftigste Spinne Europas. Diese Spinne gibt es auch in Tirol. Wird man von dieser Spinne gebissen, kann das einen Menschen mehrere Tage lang außer Gefecht setzen. Der Biss der Falschen Witwe ist für den Menschen normalerweise ungefährlich und nur ähnlich schmerzhaft wie ein Wespenstich. Er kann allerdings auch Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelschmerzen und krampfartige Bauchschmerzen auslösen. Allerdings wäre es höchst unwahrscheinlich, von dieser Spinne gebissen zu werden, da sie sich bei Gefahr für gewöhnlich sofort in ihre Höhle flüchtet. 
Erstmals in Tirol wurde die falsche Schwarze Witwe 2014 in Osttirol gesichtet. 

Die Tiroler Dornfingerspinne

Auch in Tirol ist sie bereits länger beheimatet, auch wenn sie ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt: die Dornfingerspinne. Ihr Biss ist zwar nicht tödlich, mitunter aber schmerzhaft. Die Bisswahrscheinlichkeit liegt bei rund 1:300.000. Der Bissschmerz entspricht dem eines Wespenstichs und die Symptome vergehen normalerweise nach einer Stunde bis drei Tagen. Der brennende Schmerz an der Bissstelle dehnt sich binnen einiger Minuten oder Stunden auf die ganze betroffene Gliedmaße aus. Selten, aber doch kann es zu Schüttelfrost, Schwindel, leichtem Fieber, Erbrechen oder Kreislaufversagen kommen.
Durch ihre grellgelb-orange Warnfärbung ist die Dornfingerspinne relativ leicht erkennbar, sie unterscheidet sich auch von den meisten sonstigen Spinnen deutlich. In Tirol ist die Gefahr im Vergleich zu anderen Regionen Österreichs zum Glück relativ gering.

Die scheue Kreuzotter

Wer von einer Kreuzotter gebissen wird, hat dies meist (unabsichtlich) provoziert. Denn eigentlich ist die Schlange ein sehr scheues Tier und flüchtet, sobald ihr Gefahr droht. Ein Biss dient ihr zur Verteidigung und wird nur bei massiver Bedrohung eingesetzt. 
Es ist also ratsam, wenn man einer Kreuzotter begegnet, sie nicht versucht mit einem Stock zu entfernen, das sieht das Tier definitiv als Angriff und könnte zubeißen. 

Die Kreuzotter ist ein sehr scheues Tier. Droht ihr Gefahr, flüchtet sie. Mit einem Biss verteidigt sie sich nur dann, wenn sie sich massiv bedroht fühlt.  | Foto: Pixabay/JamesCommon (Symbolbild)
  • Die Kreuzotter ist ein sehr scheues Tier. Droht ihr Gefahr, flüchtet sie. Mit einem Biss verteidigt sie sich nur dann, wenn sie sich massiv bedroht fühlt.
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Dass ein gesunder, erwachsener Mensch an dem Biss einer Kreuzotter stirbt, ist unwahrscheinlich. Tatsächlich müsste eine Person mit rund 75 Kilo für einen tödlichen Verlauf von über fünf Kreuzottern gebissen werden. Die Kreuzotter geht mit ihrem Gift, wenn es ums Verteidigen geht, zum Glück sehr sparsam um. 
Setzt die Kreuzotter allerdings ihr Gift ein, treten folgende Symptome beim Menschen auf: Rund eine Stunde nach dem Biss tritt eine örtliche Schwellung auf. Da das Gift der Kreuzotter Nervengift enthält, kann es auch zu Atemnot, Herzbeschwerden und Lähmungen kommen. Mitunter färbt sich die Bissstelle bläulich. Anderseits kann es aber auch sein, dass man den Biss der Kreuzotter gar nicht bemerkt und die Symptome gänzlich ausbleiben. 

Der gefährlichste Käfer in Tirol

Das wohl gefährlichste Tier in Tirol ist der Ölkäfer, der an seinen geschwollen wirkenden Hinterleib zu erkennen ist. Der Käfer selbst ist flugunfähig, doch sein Blut enthält das Git Cantharidin. Schon eine winzige Menge, nämlich drei Milligramm, reichen - in die Blutbahn gespritzt - aus, um einen Menschen zu töten. Da die Wahrscheinlichkeit eines solchen Vorfalls allerdings ungleich gering ist, muss man sich, was den Ölkäfer betrifft, aber auch keine Sorgen machen.
Trotzdem sollte man sich nach dem Berühren eines Ölkäfers die Hände waschen. Bei Erregung sondert er nämlich besagte giftige Blutflüssigkeit aus den Poren an seinen Beingelenken ab. Man spricht hier vom Reflexbluten. Und weil die ausgestoßene Flüssigkeit an Öltröpfchen erinnert, heißt der Käfer "Ölkäfer".

Trotz giftigen Tieren keine Sorge?

Wer nun Ängste bekommt, das ihn Spinnen, Schlangen und Käfer bei einem Streifzug durch die Tiroler Natur tödlich vergiften können, der kann aber beruhigt sein. Zumindest was diese Arten angeht. Denn nicht Dornfingerspinne, Kreuzotter oder Ölkäfer verursachen die häufigsten Todesfälle, sondern Bienen, Wespen und Hornissen. Denn auch wenn das Gift dieser Insekten an sich nicht allzu gefährlich ist, kann es Allergikern oft zum Verhängnis werden.

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