Infektionen erstmals rückläufig
Tirol bekommt mehr Schutzausrüstung

Cornelia Lass-Flörl, Direktorin der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck
  • Cornelia Lass-Flörl, Direktorin der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Erstmals seit der Quarantäne ist in Tirol die Zahl der Neuinfektionen rückläufig. Waren am Montag noch 1.984 Personen infiziert so sind es heute Dienstag nur mehr 1.914.

Auch in Sachen Schutzausrüstung tut sich einiges. „Wurden bisher 600.000 Schutzmasken und 15.000 Schutzanzüge ausgeliefert, werden ab morgen, Mittwoch, weitere 1,3 Millionen Schutzmasken und 20.000 Schutzanzüge sowie Einmal-Material wie Handschuhe zur Auslieferung gelangen“, erklärte Landeshauptmann Günther Platter.
Für die Zukunft fordert Platter eine Lehre aus der Krise zu ziehen: „Nicht alle Produktionen, speziell von medizinischen Gütern darf ins Ausland ausgelagert werden, um unabhängig im Bedarfsfall zu sein.“
Froh über die Lieferung von Schutzartikel ist auch Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger. „Die meisten Praxen können in Tirol arbeiten. Für die Erkrankten ist es unbedingt wichtig, ihre Symptome zu beobachten und die Ärzte telefonisch kontaktieren. Ziel ist es, so viele Praxen wie möglich offen zu halten und Infektionen nicht weiterzugeben."
Ein Interview mit Arztekammerpräsident Artur Wechselberger über die Situation der Ärzte in Tirol lesen sie hier:

Früherer Kontakt

Günter Weiss, Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin appelliert an die betroffenen Coronakranken. „Wir versuchen, wenn Corona-Patienten stabil sind, sie aus der Intensivstation in Heimquarantäne oder in eine Reha-Station zu bringen, um Intensivbetten frei zu bekommen. Der Großteil der Infektionen – vor 80 Prozent – verlaufen nach wie vor mild. Aber betroffene Patienten, die daheim die Krankheit überdauern, kommen oft zu spät bei ernsten Problemen. Selbstmonitoring und früherer Kontakt könnte oft einen schwereren Verlauf abfedern“, sagt der Mediziner.

Lob für Homemasken

Cornelia Lass-Flörl, Direktorin der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck freut sich für alle jene, die an der Front stehen. „Masken und Schutzanzüge für den medizinischen Bereich können ab sofort ausgeliefert werden.“ Lob findet die Mikrobiologin für die vielen Initiativen zur Homemademaske. „Es sollte unbedingt doppellagige Baumwolle sein, die mit 60 Grad waschbar ist. Und: „Diese Masken sind selbstverständlich tauglich für den Einkauf, nur danach waschen.“
Insgesamt steht sie einer Maskentragepflicht positiv gegenüber. „Kranke und Personal müssen sowieso Masken tragen, aber auch der asymptomatische Träger des Virus kann Gesunde durch die Maske vor einer Infektion schützen.“

Keine Maskenpflicht in Öffis

LHStv. Ingrid Felipe empfiehlt auch in den Öffis, Mund und Nase möglichst abzudecken. "Aber vorerst wird es keine Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln geben.“

Alle weiteren Informationen zur Coronakrise finden Sie auf unserem Liveticker hier:

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