Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich
35-Stunden-Woche – Warnstreiks auch in Tirol

Die Verhandlungen wegen einer Arbeitszeitverkürzung im Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich haben zu nichts geführt. Nun soll gestreikt werden.
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TIROL. Die Verhandlungen wegen einer Arbeitszeitverkürzung im Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich haben zu nichts geführt. Nun soll gestreikt werden.

Keine Einigung bei Kollektivvertrags-Verhandlungen

Bereits am vergangenen Montag, 10. Feber, wurde klar, dass auch die fünfte Runde der Kollektivvertrags-Verhandlungen keine Einigung brachte. Dabei waren die Gewerkschaften mit un einer einzigen Forderung in die Verhandlungen gegangen: eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich. Vergangene Woche verliehen in Innsbruck rund 450 Beschäftigte und BetriebsrätInnen den Forderungen in Form eines Protestmarsches Nachdruck.

Streiks für 35-Stunden-Woche in ganz Österreich

Die Gewerkschaften GPA-djp und vida haben in ganz Österreich – so auch in Tirol – Warnstreiks angekündigt. In den kommenden Tagen soll es in Tirol fünf Warnstreiks geben. Weitere sind bereits in Vorbereitung. Zusätzlich wurden Betriebsversammlungen wieder aufgenommen. Ziel der Streiks ist eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich.  In Tirol arbeiten rund 11.000 Beschäftigte im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich (Sozialwirtschaft Österreich, SWÖ). Die größten Tiroler Betriebe, die in den SWÖ-Bereich fallen, sind die Lebenshilfe Tirol und die ISD.

Wir streiken, weil wir es müssen!

„Wir streiken, weil wir es müssen! Eine Arbeitszeitverkürzung ist für uns Beschäftigte essentiell. Einerseits, weil aufgrund der enormen Belastungen kaum jemand Vollzeit in der Branche arbeiten kann, andererseits brauchen die Teilzeitkräfte auch endlich Einkommen, von denen sie leben können“, so Margit Luxner, Betriebsratsvorsitzende in einem Kitzbüheler Pflegeheim und Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Gesundheit und Soziales in der GPA-djp Tirol. Eine Versorgung der PatientInnen wird trotz der Streiks selbstverständlich gewährleistet.

Attraktive Arbeitsplätze führen auch zu mehr Personal

Bei den Streiks ginge es auch um die Zukunft des Gesundheits- und Sozialbereichs. "Wir brauchen immer mehr Personal und werden es nur bekommen, wenn wir auch attraktive Arbeitsplätze bieten“, ist auch Sonja Föger-Kalchschmid, Betriebsratsvorsitzende der Lebenshilfe Tirol. Beinahe jeder und jede sind selbst betroffen oder hätten Angehörige, die Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen in irgendeiner Form benötigen, so Sonja Föger-Kalchschmid. Gerade im Pflegebereich sind die Teilzeitquote und die Zahl derjenigen, die die Sparte wechseln, überdurchschnitlich hoch. Diese für unsere Gesellschaft so wichtige Branche muss dringend mittels besserer Arbeitsbedingungen eine Aufwertung erfahren!“, fordert auch Tirols ÖGB-Vorsitzender und vida-Landesgeschäftsführer Philip Wohlgemuth.

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