Stromversorgung in Gefahr
Blackout-Übung „Energie 21" in Tirol

Taubergung am Patscherkofel. | Foto: Land Tirol/Die Fotografen
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TIROL. An der Talstation der Patscherkofelbahn fand eine Pressekonferenz zur Blackout-Übung „Energie 21" statt. Dabei informierten Bundeskanzler Schallenberg, Landeshauptmann Platter, Landesrat Geisler sowie Elmar Rizzoli vom Katastrophenmanagement  des Landes über Maßnahmen bei einem Blackout-Fall in Tirol.

Tirol für Ernstfall gut vorbereitet

Die Blackout-Übung "ENERGIE 21" geht davon aus, dass eine extreme Kälteperiode in Europa zu einem erhöhten Stromverbrauch und zu Einschränkungen in der Stromerzeugung führt und eine "Strom-Mangellage" die Folge ist. Geübt werden die Abläufe, die notwendig sind, um die Versorgung in so einer Situation aufrechtzuerhalten und ein "Blackout" - und damit den Zusammenbruch des Stromnetzes - zu verhindern. Damit das Krisenmanagement im Ernstfall funktioniert, muss die Zusammenarbeit von Behörden, Einsatzorganisationen und Energieversorgern reibungslos funktionieren. "Genau diese Zusammenarbeit und die Abläufe im Krisenfall sollen im Rahmen einer Stabsübung geprobt werden", so die Verantwortlichen des Landes Tirol. In den Wasserkraftwerken Silz, Kaunertal und Sellrain sind zudem Schwarzstarts möglich. Das heißt bei einem Blackout kann der Strom auch ohne entsprechende Stromzufuhr hochgefahren werden. „Es gibt einige Konzepte im Zusammenhang mit möglichen Blackouts, weil wir auf alle Szenarien gut vorbereitet sein wollen", so Landeshauptmann Günther Platter.

Tirol ist Vorreiter beim Richtfunknetz

Der für die Einsatzorganisationen und den Katastrophenschutz zuständige Josef Geisler betont, dass die Zusammenarbeit aller Blaulichtorganisationen geübt werden müssen. Ebenso wäre das Bundesheer gefordert wie er betont. Darüber hinaus gäbe es in Tirol eine gute Krisenkommunikation. Besonders stolz ist Geisler darauf, dass Tirol als erstes Bundesland in Österreich ein Richtfunknetz aufgebaut hat. Dies wird benötigt, wenn normale Verbindungen ausfallen. „Tirol ist hier Vorreiter und  die anderen Bundesländer ziehen diesbezüglich nach", wie er nicht ganz ohne Stolz verkündet. Außerdem sollte seiner Meinung nach die Bevorratung von Lebensmitteln etc. wieder mehr in den Mittelpunkt gestellt werden. Ähnlich wie in Pandemiezeiten wäre hier die Eigenverantwortung jedes Einzelnen gefragt wie der Landeshauptmann-Stellvertreter hervorhebt. Informationen wie man sich auf einen flächendeckenden Stromausfall vorbereitet sind laut Geisler auf den diversen Homepages des Landes Tirol beziehungsweise auf der Homepage der TIWAG nachzulesen (siehe Links weiter unten).

Stromversorgung in Tirol bei Blackout gesichert

Der TIWAG Vorstandsvorsitzende Erich Entstrasser lässt damit aufhorchen, dass bei einem flächendeckenden europäischen Stromausfall innerhalb von fünf Stunden die Stromversorgung gesichert wäre. Diese könnte dann vor allem wegen den Schwarzkraftwerken Kaunertal, Sellrain und Silz zwischen einer Woche und einem Monat aufrechterhalten bleiben. 

Übungen für Rizzoli wichtig

Elmar Rizzoli als Leiter des Krisen- und Katastrophenmanagements Tirol verwies darauf, dass die Übungen nicht leicht vorzubereiten waren. Außerdem erklärte er, dass es im Landhaus mittlerweile Energielenkungsbeiräte gäbe, die im Krisenfall und darüber hinaus beraten würden. Auf Bundesebene werden im Innen-, Verteidigungs- und Energieministerium Vorbereitungen für einen etwaigen Blackout-Fall durchgeführt. „Sollte eine Unterversorgung gegeben sein, sind Gegenmaßnahmen wie die Reduktion des Stromverbrauchs zu ergreifen", so Rizzoli weiter. Des Weiteren könne man Detailfragen nur durch Übungen klären.

Österreich ist Vorbild für das Ausland

Bundeskanzler Alexander Schallenberg betont in seinen Ausführungen, dass Österreich bei diesen Blackout-Übungen ein Vorbild für Länder wie Spanien oder Italien ist, die in diesen Tagen auf Österreich schauen. Darüber hinaus verwies er auf die gute Zusammenarbeit der Einsatzkräfte bei den Waldbränden in Niederösterreich. Die Übung sei zuletzt deshalb sehr wichtig, weil man Anfang des Jahres bereits knapp an einem europaweiten Blackout vorbeigeschrammt ist.

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Gut vorbereitet auf einen möglichen Blackout
Blackout: TIWAG ist vorbereitet
"Blackout" aus Sicht der Feuerwehr

Weiterführende Links:
www.saurugg.net
www.tirol.gv.at/sicherheit/katziv/krisen-und-katastrophenmanagement/zivilschutz/

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