Exklusiv: Mehrheit der Tiroler sagt "Ja" zu Olympia

ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel, ÖOC-Präsident Karl Stoss, LH Günther Platter, Bgm. Christine Oppitz-Plörer, LHStv. Josef Geisler, Tourismus-StR Franz Gruber | Foto: Stephan Gstraunthaler
  • ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel, ÖOC-Präsident Karl Stoss, LH Günther Platter, Bgm. Christine Oppitz-Plörer, LHStv. Josef Geisler, Tourismus-StR Franz Gruber
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TIROL. "Sonst würde ich nicht hier sitzen", antwortet LH Günther Platter auf die Frage, ob er sich eine Olympiabewerbung Tirols für die Winterspiele 2026 wünschen würde. Und Platter ist nicht allein: Denn 55 Prozent der Tiroler sind für eine Bewerbung. Dabei sind junge Tiroler signifikant höher für Olympische Spiele (bis 40 Jahre sprechen sich 67 Prozent für die Bewerbung aus) als ältere Jahrgänge (60 plus sind 41 Prozent dafür, 40 Prozent dagegen). Und Männer votieren eher für Olympia als Frauen (59 zu 52 Prozent dafür).
30 Prozent sind dagegen (bei den unter 40-Jährigen nur 17 Prozent), 11 Prozent ist die Sache egal, 3 Prozent machen keine Angaben. Nur: "Wenn heute eine Volksbefragung stattfinden würde, wäre der Ausgang ungewiss, da erfahrungsgemäß die Gegner motivierter sind, daran teilzunehmen", sagt Meinungsforscher Anton Leinschitz von GMK. Insgesamt sieht er aber eine schöne Mehrheit für eine Bewerbung für die Olympischen Spiele 2026 im Land.

Machbarkeitsstudie bis 2017

Bis zu Olympia 2026 sind noch viele Schritte offen. Kann Tirol die Austragung der Spiele 2026 überhaupt umsetzen? Steht für diese Sportgroßveranstaltung die entsprechende Struktur zur Verfügung? Lassen sich Spiele ökonomisch und sozial verträglich in Tirol abhalten? Um eindeutige Antworten zu bekommen, haben sich Land Tirol, Stadt Innsbruck und ÖO auf die Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Abhaltung der Winterspiele 2026 in Tirol geeinigt. Die Studie wird rund 350.000 Euro kosten und von Bund, Stadt Innsbruck und Land sowie dem ÖOC finanziert.

Kleine, grüne Spiele

"Die bis zum Frühsommer vorliegenden Ergebnisse der Studie sollen eine objektive und nachvollziehbare Entscheidungsgrundlage bieten, ob wir eine Bewerbung weiterverfolgen. Wir wollen zunächst wissen, ob die Olympiaregion Tirol überhaupt in der Lage ist, diese Spiele im Jahr 2026 auszurichten. Das oberste Gebot ist dabei die Nachhaltigkeit. Gigantomanie ist uns fremd. Die Spiele müssen auf ein finanziell bewältigbares sowie ökologisch und sozial verträgliches Maß redimensioniert werden. Ein derartiges Ereignis muss gleichzeitig einen spürbaren Mehrwert für die Bevölkerung und Chancen für die Weiterentwicklung des Landes Tirol bieten", betont Platter, der die Infrastruktur großteils vorhanden sieht.
„Die Entscheidung muss selbstverständlich bedachtsam vorgenommen werden. Es ist eine langfristige Entscheidung, die neben dem sportlichen auch einen jungen, modernen, kulturellen Rahmen braucht“, sagt Oppitz-Plörer.

Eine Milliarde Dollar?

„Das Internationale Olympische Komitee hat uns in mehreren Gesprächen ganz klar signalisiert, dass Bewerbungen von traditionellen Wintersport-Hochburgen mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Austragung von Großveranstaltungen hoch im Kurs stehen. Zudem stellt Stoss in Aussicht, dass das IOC bis zu einer Milliarde Dollar bei den Kosten zuschießen wird", sagte Landeshauptmann Platter.

Zur Umfrage:

Auftraggeber: Bezirksblätter Tirol GmbH
Ausführende Gesellschaft: GMK Research & Consulting, Annenstraße 25,
A-8020 Graz, Tel: 0316 2091755, www.gmk.co.at
Abfragezeitraum: 21. und 24.10.2016
Sample und Instrument: 400 Telefoninterviews
Maximale Schwankungsbreite: Gesamtergebnis ±5 Prozent

(Mitarbeit: Stephan Gstraunthaler)

Kommentar dazu finden Sie hier:

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