Freizeitwohnsitze
Freizeitwohnsitze stehen leistbarem Wohnen im Weg
TIROL. Auch in Corona-Zeiten sind die Immobilienpreise nach wie vor auf einem Höchststand in Tirol. Für die Arbeiterkammer Tirol steht fest: Wahre Kosteintreiber der Immobilienpreise sind Freizeitwohnsitze. Die AK fordert die Anwendung strenger Regeln und ebenso die Kontrolle, ob diese auch eingehalten werden.
Spekulation muss aufhören
Schon seit längerem wird heiß über das Thema "Freizeitwohnsitze" in Tirol diskutiert. In den Augen des AK Präsidenten Zangerls sind sie hauptverantwortlich für die hohen Immobilienpreise in Tirol.
Die erlaubte Anzahl an Freizeitwohnsitzen ist begrenzt, denn offiziell dürfen nur 8 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes in einer Gemeinde als Freizeitwohnsitze bewilligt werden. In vielen beliebten Tourismus-Hotspots wird dieser Schwellenwert aber bereits um ein Vielfaches überschritten, weshalb bestehende gesetzliche Bestimmungen findig umgangen werden. So gibt es Schätzungen zufolge an die 10.000 nicht genehmigte Freizeitwohnsitze in ganz Tirol.
Wegen diesen "nur sporadisch genützten Freizeitwohnsitzen" würde der Traum vom leistbaren Wohnen vielen TirolerInnen verwehrt bleiben, kritisiert AK Präsident Zangerl. Der Spekulation mit Wohnraum müsse deshalb ein Riegel vorgeschoben werden, auch in Bezug auf Freizeitwohnsitze.
Umgehungen verhindern
Zwar hat man in den letzten Jahren strengere Regeln für die Umgehungsmöglichkeiten beschlossen, jedoch müssten diese auch kontrolliert werden.
So wurde beispielsweise eine Auskunftspflicht für Versorgungs- und Entsorgungsunternehmen im Hinblick auf die Verwendung von Gebäuden eingeführt. Ebenso wurde das Tiroler Freizeitwohnsitzverzeichnis veröffentlicht, welches derzeit 16.258 bestehende Freizeitwohnsitze ausweist. In der Überlegung steht, ob man ein regionales Zweitwohnsitzverbot einführen soll.
Zur größten Neuerung gehört aber wohl die Freizeitwohnsitzabgabe. Die Gemeinden haben sich bei der Festlegung der Abgabenhöhe am Tiroler Freizeitwohnsitzabgabengesetz zu orientieren.
All diese Instrumente begrüßt der AK Präsident Zangerl, denn sie wären ein weiterer Schritt hin zum leistbaren Wohnen in Tirol.
"Auch wenn die Freizeitwohnsitzabgabe alleine das Problem der hohen Immobilienpreise nicht lösen wird, ist sie ein angemessener Ausgleich für die Zusatzkosten, die den Gemeinden durch Freizeitwohnsitze entstehen“,
so Zangerl.
HIER gibt es alle Details zur AK Studie "Freizeitwohnsitze in Tirol"
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